Das Bankhaus Metzler hat die Bewertung der Teamviewer-Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 21 Euro wieder aufgenommen. Analyst Oliver Frey führt dabei eine Reihe von Punkten an, warum er dem Software-Titel rund 60 Prozent Kurspotenzial zuschreibt. Die Investoren reagieren trotzdem relativ unbeeindruckt.
Teamviewer habe dasselbe Schicksal ereilt wie viele andere "Pandemie-Lieblinge" auch, so Metzler-Analyst Frey. Überhöhte Wachstumsraten seien auf die kommenden Jahre hochgerechnet worden, was dann nach der Pandemie zu Enttäuschungen und Skepsis geführt habe.
Trotz allem sei die Geschäftsentwicklung von Teamviewer jedoch solide gewesen. Die Ziele für 2023 seien erreicht worden und die für 2024 erreichbar, was Frey auch dem neuen Finanzchef zugutehält.
Beim Umsatz peilt der Anbieter von Fernwartungssoftware eine Steigerung auf 660 bis 685 Millionen Euro (Vorjahr: 626,7 Millionen Euro) an. Das wäre ein währungsbereinigter Anstieg zwischen sieben und elf Prozent. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie vor Sondereffekten soll der Gewinn 2024 mindestens 43 Prozent vom Umsatz ausmachen. Im Vorjahr stieg die operative Marge von 41 auf 42 Prozent.
Zudem verweist der Analyst neben einem attraktiven Umsatzwachstum, einer hohen Profitabilität, einem starken Cashflow und einer attraktiven Bewertung der Aktie auch auf die zunehmende Kostendisziplin.
DER AKTIONÄR hat bereits erklärt, dass der deutlich reduzierte Umfang der Sponsorentätigkeit beim englischen Fußballclub Manchester United einen Schub für das operative Ergebnis sollte. Teamviewer hatte den Einspareffekt für das Jahr bereits auf 17,5 Millionen Euro beziffert. Ein jährliches Wachstum des Free Cash Flow von rund zwölf Prozent kann sich sehen lassen und ermöglicht eine Fortsetzung der jüngsten Aktienrückkäufe.
Die Aktie tendierte zuletzt knapp über der wichtigen charttechnischen Unterstützung um 13 Euro seitwärts. Im ersten Quartal dürfte das Wachstum noch überschaubar ausfallen. Die Zahlen stehen für den 7. Mai auf der Agenda. Zeichnet sich im weiteren Jahresverlauf ab, dass die Profitabilität in der zweiten Jahreshälfte wie geplant steigt, dürfte die Aktie aber schon wieder deutlich höher notieren als aktuell.