Mit TAG Immobilien hat ein weiterer Wohnungskonzern seine Quartalszahlen vorgestellt. Der MDAX-Konzern konnte wie schon LEG Immobilien und Vonovia den Nettoverlust massiv reduzieren und blickt nun zuversichtlich auf das Gesamtjahr. Doch reicht das aus, um den deutschen Immobilien-Aktien neuen Rückenwind zu verleihen?
TAG Immobilien hat im ersten Halbjahr einen Nettoverlust von 7,1 Millionen Euro erzielt. Im Vorjahreszeitraum hatte mit 304,7 Millionen Euro noch ein Vielfaches davon als Verlust in den Büchern gestanden.
Wie schon bei LEG Immobilien und Vonovia macht sich auch bei TAG Immobilien bemerkbar, dass die Abwärtsdynamik bei den Immobilienpreisen in Deutschland deutlich abgeschwächt hat.
Der Konzern musste im ersten Halbjahr 2024 den Wert des deutschen Immobilienportfolios nur noch um 2,7 Prozent senken. Im Vorjahreszeitraum hatte die Abwertung noch bei 7,4 Prozent gelegen. Ab sofort erwartet TAG Immobilien zudem keine wesentlichen weiteren Wertkorrekturen mehr.
Erfreulich entwickelten sich auch die Mieten. Das Mietwachstum in Deutschland ist von 2,3 Prozent im Geschäftsjahr auf nun 2,7 Prozent gestiegen. Zugleich hat sich der Leerstand von 4,7 Prozent im Juni 2023 auf nun 4,2 Prozent verbessert.
Das deutsche Vermietungsergebnis (FFO I) lag mit 88,1 Millionen Euro trotz des Verkaufs von 880 Wohnungen fast auf dem Vorjahresniveau von 89,1 Millionen Euro. Durch die Verkäufe erwartet TAG Immobilien insgesamt einen Nettoliquiditätszufluss von 66,2 Millionen Euro. Der Verschuldungsgrad (LTV) konnte von 47,0 auf 46,6 Prozent reduziert werden.
Auch mit dem Polen-Geschäft zeigt sich TAG Immobilien zufrieden. Dort erhöhte sich das Verkaufsergebnis auf Jahressicht von 23,2 auf EUR 34,1 Millionen Euro. Im Vermietungsbereich wurden in Polen mittlerweile 2.630 Wohnungen fertiggestellt. Bis Ende 2024 sollen es rund 3.350 erreichen. Bis Ende 2028 wird ein Bestand von 10.000 Mietwohnungen angestrebt.
TAG Immobilien selbst zeigte sich sehr zufrieden mit der bisherigen operativen Entwicklung. Der Immobilienkonzern hat daher im Rahmen der Quartalsbilanz seine bisherigen Jahresprognosen bestätigt. Beim FFO I erwartet TAG Immobilien somit ein Jahresergebnis von insgesamt 172 Millionen Euro und 0,98 Euro je Aktie.
Die Zahlen von TAG Immobilien fielen weitestgehend im Rahmen der Erwartungen aus. Die Aktie profitiert dementsprechend kaum davon. Somit dürften sie auch für die Konkurrenz um LEG Immobilien und Vonovia kaum einen Effekt haben. DER AKTIONÄR bevorzugt unverändert die Aktie des Marktführers Vonovia, die weiter um den charttechnischen Befreiungsschlag kämpft.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Vonovia.