Der einstigen KI-Liebling der Anleger hat es tatsächlich geschafft, das drohende Delisting zu vermeiden. Individuelle Probleme wie geflüchteter Wirtschaftsprüfer und fehlender Jahresbericht machten einen Rauswurf vom Börsenhandel an der Nasdaq immer wahrscheinlicher. Am späten Montag-Abend hat Super Micro Computer den entscheidenden Plan vorgelegt. Die Aktie steigt stark.
Update: Super Micro hat in einer Mitteilung bekannt gegeben, dass man einen Plan zur Einhaltung der Vorschriften bei der Nasdaq eingereicht habe, um seinen Antrag auf eine Fristverlängerung zur Wiederherstellung der Einhaltung zu unterstützen. Die SMCI-Aktie bleibt nun bis zur Prüfung des Compliance-Plans durch die Nasdaq notiert, ein Delisting ist vorerst abgewendet.
Darüber hinaus gab Super Micro bekannt, dass der Prüfungsausschuss des Verwaltungsrats BDO USA als unabhängigen Wirtschaftsprüfer beauftragt hat. Der bisherige Wirtschaftsprüfer, Ernst & Young (EY), hatte Ende Oktober gekündigt, da er Bedenken hinsichtlich der Finanzberichterstattung des Unternehmens hatte.
Bereits vor der nächtlichen Mitteilung waren die Aktien von Super Micro mit einem Plus von knapp 16 Prozent auf 21,54 Dollar wegen der Hoffnung auf einen Last-Minute-Plan die größten Gewinner im S&P 500 und an der Nasdaq (siehe Chart). Zeitweilig betrug das Tagesplus sogar 27 Prozent. Nachbörslich schoss die Aktie dann zeitweilig um ein weiteres gutes Viertel auf 27,40 Dollar nach oben.
Super Micro hatte in letzter Zeit mit einer Vielzahl von Problemen zu kämpfen. Die Herausforderungen reichten von sich verschlechternden Gewinnspannen über einen Bericht von Leerverkäufern bis hin zum Rücktritt der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (DER AKTIONÄR berichtete).
Super Micro Computer hat in den vergangenen Monaten zu viel Vertrauen verspielt, als dass jetzt die Last-Minute-Lösung die große Wende bringt. Bislang ist es nur ein Aufschub, der SMCI immerhin etwas Zeit verschafft.
Indes: Die Behauptungen des Leerverkäufers Hindenburg Research, das Unternehmen betreibe "Bilanzmanipulation", wiegen schwer. DER AKTIONÄR rät von einem Kauf der Aktie ab. Solange der innerbetriebliche Morast nicht beseitigt ist, sollten Anleger dem Treiben besser von der Seitenlinie aus zuschauen.
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