Bis zu eine Milliarde Euro wird der von einem Milliarden-Bilanzskandal schwer erschütterte Konzern bald einnehmen. Unterdessen konsolidiert der Kurs der Steinhoff-Aktie nach dem starken Anstieg in den vergangenen Monaten. Und in Südafrika gibt es weiter Ärger mit störrischen Klägern. Dazu hat sich jetzt Steinhoff in einer Pressemeldung klar positioniert.
Die ehemaligen Eigner von Tekki Town haben in Südafrika die vorläufige Liquidation Steinhoffs beantragt. Tekki Town war zum Großteil gegen Steinhoff-Aktien getauscht worden, bevor der Betrug bei Steinhoff bekannt wurde und der Kurs einbrach. Die einstigen Inhaber der Schuh-Kette wollen sich dem vorgeschlagenen Vergleich offensichtlich nicht anschließen und erhöhen nun den Druck.
Südafrika ist Steinhoffs Hauptstandort für das operative Geschäft. Steinhoff beharrt allerdings darauf, dass rechtliche Angelegenheiten in den Niederlanden geklärt werden. Steinhoff werde sich „dem Antrag der Tekkie-Town-Kläger widersetzen und wird jeden Versuch energisch abwehren“, den vorgeschlagenen Vergleich auf globaler Ebene zu stören, teilte das Unternehmen gestern mit.
Pepco-Aktien platziert
Zum Börsengang der Discount-Kette Pepco hat Steinhoff inzwischen bestätigt: In Warschau wurden zunächst 102,3 Millionen Aktien zu je 40 Zloty platziert. Die Spanne reichte von 38 bis 46 Zloty.
Steinhoff wird rund eine Milliarde Euro erlösen. Pepco wird insgesamt erwartungsgemäß mit fünf Milliarden Euro bewertet. Der Handel soll am 26. Mai beginnen.
Mit dem Börsengang verschafft sich Steinhoff frische Mittel. DER AKTIONÄR hat aber stets darauf hingewiesen, dass es noch längst keine Einigung mit allen Klägern gibt. Zitat vom 30. April: „Einige Parteien torpedieren den laufenden Einigungsversuch mit weiteren Klagen.“ Auch die deutschen Kanzlei TILP hat den Vergleichsvorschlag bislang nicht angenommen. Es gilt daher weiterhin: Steinhoff bleibt eine Hochrisiko-Aktie in Zockerhänden. Ein Investment ergibt unter den gegebenen Umständen für seriöse Anleger schlichtweg keinen Sinn. Es gibt genug Alternativen.