Wenn erwachsene Menschen im Schwimmbad mit ihrem Smartphone hinter Hecken nach Monstern suchen, dann hat Nintendo einiges richtig gemacht. Die Japaner feiern mit einem neuen "Pokemon"-Spiel für Smartphones riesige Erfolge. Die App, die Nintendo zusammen mit der ehemaligen Google-Tochter Niantic Labs entwickelte, hat einen wahren Ansturm auf die Server der Unternehmen ausgelöst. Am Wochenende musste Nintendo die weltweite Einführung des Spiels bremsen, um die Belastung auf die Server in den Griff zu bekommen.
Die Aktie des Spiele-Konzerns sprang daraufhin am Montag um rund ein Viertel hoch. Das Papier war in den vergangenen Monaten wegen Zweifeln an Nintendos Geschäftsmodell mit dem Fokus auf Spielekonsolen unter Druck geraten.
Digital trifft Real
"Pokémon Go" ist erst seit wenigen Tagen in den USA, Australien und Neuseeland verfügbar, in Europa soll es in Kürze folgen. Es wird im Freien gespielt und nutzt die realen Standortdaten der Spieler. Ziel ist es, Pokemon-Monster-Figuren zu fangen, die auf dem Smartphone-Display in die reale Umgebung eingebettet sind.
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"Pokémon Go" ist das erste Spiel von Nintendo für Smartphones. Der Traditionsanbieter machte bisher seine Spiele nur auf den eigenen Konsolen verfügbar. Da der Absatz der Geräte sinkt, schrieb Nintendo zuletzt häufig Verluste. Niantic hatte bei Google bereits das Spiel "Ingress" entwickelt, bei dem man um virtuelle Portale in realer Umgebung kämpft.
Trading-Buy
DER AKTIONÄR hatte die Nintendo-Aktie im März nach dem Überraschungserfolg der App Miitomo auf Twitter zum Kauf empfohlen. Pokemon sorgt nun für weitere wichtige Impulse. Das Papier ist angesichts eines 2018er-KGVs von 34 nur Zockern nahezulegen. Kurzfristig hat Nintendo jedoch wichtige Widerstände geknackt und Momentum aufgenommen.
(mit dpa-AFX)