Eigentlich sollte die 14-Meter-Rakete von Astra Space eine Testnutzlast für das amerikanische Verteidigungsministerium in den Orbit bringen. Doch aus dem planmäßigen Senkrechtstart wurde nichts. Nach einem spektakulären Fehlstart wurde die Mission abgebrochen. Die noch nicht lange an der Börse notierte Astra-Space-Aktie dürfte am Montag absacken.
Der erste kommerzielle Raketen-Start für Astra Space ist gescheitert. Im Auftrag der US-Raumfahrtbehörde sollte eine Nutzlast im Rahmen ihres Weltraum-Testprogramms ins All befördert werden. Bereits am Freitag musste ein erster Startversuch abgebrochen werden. Doch die Triebwerke der Rakete zündeten nicht ordnungsgemäß und wurden heruntergefahren.
Am Samstag-Nachmittag startete Astra gegen 15.35 Uhr Ortszeit die Rakete 'LV0006' vom Pacific Spaceport Complex in Kodiak, Alaska erneut. Doch 'LV0006' startete anormal mit einem Seitwärtsdrift. Eines der fünf Triebwerke funktionierte nicht. Zwar hatte die Rakete selbst mit dem ausgefallenen Triebwerk noch genügend Schub, um langsam von der Plattform abzuheben.
Doch nachdem die vorgesehene Flugbahn nicht erreicht wurde, gab die Flugsicherungs-Crew nach etwa zweieinhalb Minuten einen Befehl zum Abschalten aller Triebwerke. Nach einer Flughöhe von etwa 50 Kilometern stürzte die Rakete in den Pazifik.
Auch wenn CEO Chris Kemp angesichts einer enormen Menge an gesammelten Daten optimistisch für künftige Tests bleibt: Die gescheiterte Mission dürfte am Montag an der Börse deutliche Spuren hinterlassen, und zwar abwärts. Erst Anfang August als SPAC an die Börse gegangen, lag große Hoffnung auf dem Raketenstart.
Schon am Freitag reagierte die Aktie im nachbörslichen US-Handel nach dem Abbruch der Triebwerke-Zündung mit einem Abschlag von neun Prozent auf 10,62 Dollar. Zum Nasdaq-Schluss stand die Astra-Space-Aktie noch bei 11,67 Dollar.
Große Pläne für kleine Raketen
Astra Space wurde im Jahr 2016 gegründet und will künftig mit seinen kleinen, vergleichsweise günstigen Raketen ('Microlauncher') einen Massenmarkt erobern. Man wolle insbesondere am wachsenden Markt für die Einführung kleiner Satelliten profitieren. Auch das US-Militär ist interessiert. Das Startsystem des Unternehmens ist hochmobil und reaktionsschnell. Die Raketen können zum Beispiel in Standard-Schiffscontainern zum Startplatz transportiert werden.
Das Geschäft mit der Raumfahrt steckt noch in den Kinderschuhen. Zwischenzeitlich wird es immer wieder Rückschläge geben. Doch längerfristig könnte sich das Weltall als Goldgrube für engagierte Unternehmen wie Virgin Galactic, Virgin Orbit, SpaceX und Co erweisen. Anleger, die sich in Space-Aktien engagieren, müssen mit überdurchschnittlichen Kursschwankungen rechnen.