Nachdem er 2019 mit dem SPAC-Deal von Virgin Galactic quasi den Startschuss für den Hype um Mantelgesellschaften gegeben hatte, strebt nun das zweite Weltraum-Unternehmen von Richard Branson via SPAC an die Börse. Virgin Orbit gab am Montag bekannt, mit NextGen Acquisition fusionieren und so an die Nasdaq kommen zu wollen.
Das Unternehmen schießt kleine Satelliten in die Umlaufbahnen. Anders als herkömmliche Raketen, werden diese allerdings nicht von Startrampen am Boden abgefeuert, sondern von einer umgebauten Boeing 747.
Zum einen spart das den Aufbau von Startrampen und der dazugehörigen Infrastruktur. Zum anderen, so Virgin Orbit, reduziert die Methode die Luft- und Geräuschverschmutzung am Boden deutlich.
Ende Juni hat das Unternehmen seinen ersten kommerziellen Raketenstart vermeldet und dabei unter anderem Satelliten eines polnischen Unternehmens sowie des niederländischen und des US-Verteidigungsministerium in den Orbit transportiert.
Von den für das laufende Jahr erwarteten 15 Millionen Dollar Umsatz soll Virgin Orbit bis 2026 auf 2,1 Milliarden Dollar wachsen. Das entspräche im Schnitt 116 Prozent pro Jahr.
Dementsprechend ambitioniert ist mit 3,2 Milliarden Dollar (46-mal der 2022er Umsatz) auch die Bewertung des Unternehmens im Rahmen des SPAC-Deals. Die Fusion bringt Virgin Orbit 483 Millionen Dollar – inklusive PIPE-Investment – ein.
Die NextGen Acquisition-Aktie springt nach Bekanntgabe der geplanten Fusion am Montag zu Handelsbeginn um zwei Prozent.
Der Wettlauf im Segment der kleinen Raketen ist in vollem Gange und mit dem Start aus der Luft hat Virgin Orbit ein Alleinstellungsmerkmal in dem spannenden Markt. DER AKTIONÄR behält das Unternehmen auf dem Radar.