Die spanische Regierung will Banken wegen der wirtschaftlichen Folgen des Russland-Ukraine-Kriegs und der gestiegenen Inflation mit einer befristeten Sondersteuer belegen. Die Papiere der spanischen Vertreter Banco Santander, Banco Sabadell, Bankinter und Caixabank brechen ein. Auch die Aktien von Commerzbank und Deutsche Bank stehen unter Druck.
Die Steuer solle für zwei Jahre erhoben werden und jährlich etwa 1,5 Milliarden Euro einbringen, sagte Ministerpräsident Pedro Sanchez am Dienstag in Madrid. Außerdem kündigte er weitere wirtschaftspolitische Maßnahmen an, darunter eine Erhöhung der Subventionen für den Verkehr. Durch eine geplante Gewinnsteuer für Energieunternehmen sollten zudem zehn Jahre lang etwa zwei Milliarden Euro zusammenkommen.
Bank-Aktien auf Talfahrt
Die Aktie der spanischen Großbank Banco Santander verliert zur Stunde knapp sechs Prozent an Wert, bei der Banco Sabadell sind es sogar rund zwölf Prozent. Die beiden Kreditinstitute Bankinter und Caixbank geben ebenfalls rund zehn Prozent nach. Bei allen vier Titeln gilt: Stopp beachten.
Die geplante Sondersteuer in Spanien belastet auch die deutschen Vertreter. Im DAX zählt das Papier der Deutschen Bank neben Fresenius zu den schwächsten Titeln (die Aktie fiel vor Kurzem unter den Stopp von 8,10 Euro). Auch die Commerzbank-Aktie verliert knapp drei Prozent (Stopp bei 6,00 Euro ebenfalls gerissen).
Bank-Aktien erhalten neben dem ohnehin rauen Marktumfeld durch die geplante spanische Sondersteuer einen neuen Belastungsfaktor. Wie immer gilt: Stoppkurse beachten. DER AKTIONÄR wird über die weiteren Entwicklungen im Banken-Sektor berichten.
Hinweise auf nteressenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot.
(Mit Material von dpa-AFX)