Der DAX startet heute erneut kräftig, die Deutsche-Bank-Aktie notiert indes weiter unter der 9-Euro-Marke. Die Bewertung ist aller Risiken zum Trotz so günstig wie lange nicht mehr. Die Erwartungen der Experten sind zudem immer noch positiv.
Europa könnte im Herbst vor einer Rezession stehen. Finanzinstitute wären nach der Pandemie dann erneut mit großen Herausforderungen konfrontiert. Die Marktteilnehmer haben diese Risiken bei Bankaktien aber durch größere Kursabschläge bereits teilweise eingepreist.
Die Deutsche-Bank-Aktie ist auch unter Berücksichtigung des negativen Umfelds sehr günstig bewertet. Mit einem für das laufende Jahr geschätzten KGV von 5,6 belegt das Papier den dritten Platz, was die niedrigste Bewertung in der Peergroup angeht. Barclays ist mit einem erwarteten KGV von 5,5 am günstigsten.
Auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis der Deutschen Bank von nur 0,3 wird mit einem deutlichen Abschlag zum Durchschnitt der Wettbewerber von 0,6 gehandelt. Seit Jahren wurde die Aktie aufgrund der geringen Profitabilität und der Sorge vor versteckten Bilanzrisiken mit Abschlägen gehandelt. Allerdings ist das mittlerweile nicht mehr gerechtfertigt. Denn der Umbau der Bank war ein Erfolg.
Die günstige Bewertung der Deutschen Bank lässt sich nicht vollständig mit den Kursverlusten seit Jahresanfang oder den Sorgen um die Zukunft der Bank erklären. Steigende Zinsen sollten zudem die Erträge im vierten Quartal erhöhen.
Konjunkturelle Risiken lassen sich aber nicht wegdiskutieren und der Chartausbruch lässt auf sich warten. Investierte bleiben dabei.