Mit einem Kurssprung von mehr als 20 Prozent rangiert die Aktie des Wechselrichter-Herstellers SMA Solar auf Platz 1 der Tages-Gewinner im Nebenwerte-Index SDAX. Das Papier profitiert dabei von der Vorlage der Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr sowie den Ausblick auf das laufende Jahr 2025. Zudem kommt das in Aussicht gestellte Finanzpaket für Deutschland, in dem auch Investitionen in die Energietechnik genannt werden, dem Wert zugute.
Der Wechselrichter-Hersteller SMA Solar will nach einem operativen Verlust im vergangenen Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben. Für 2025 wird ein Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 70 bis 110 Millionen Euro angepeilt, so das Unternehmen am Mittwoch bei Vorlage von vorläufigen Zahlen. Das ist so viel, wie Analysten auf ihren Zetteln haben. 2024 machte der Wechselrichter-Hersteller auf Basis vorläufiger Zahlen einen operativen Verlust von 16 Millionen Euro, nach einem Plus von 311 Millionen Euro im Vorjahr.
Gründe für diese Entwicklung seien unter anderem Kostensteigerungen sowie Wertminderungen auf Vorräte und Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Sparprogramm, hieß es. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 117,7 Millionen Euro. 2023 hatte das Unternehmen hier noch einen Gewinn von 225,7 Millionen Euro ausgewiesen.
Der Umsatz soll im laufenden Jahr 1,5 Milliarden bis 1,65 Milliarden Euro erreichen. Im vergangenen Jahr schrumpften die Erlöse um 19,7 Prozent auf 1,53 Milliarden Euro. Analysten haben mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet und mit einer niedrigeren Prognose für den Umsatz im laufenden Jahr. Das Unternehmen will seinen geprüften Konzernabschluss sowie den Geschäftsbericht am 27. März vorlegen.
„Mit dem konzernweiten Restrukturierungs- und Transformationsprogramm schaffen wir die Basis für künftiges profitables Wachstum. Im Geschäftsjahr 2025 erwarten wir bereits die ersten positiven Effekte aus den definierten Maßnahmen. Die Zusammenlegung der Segmente Home und C&I zur Division Home & Business Solutions (HBS) soll im ersten Halbjahr erfolgen. Operativ gehen wir im laufenden Jahr von einem stabilen Umsatzniveau der neuen Division HBS aus. Das Ergebnis dieser Division wird deutlich über dem Vorjahreswert liegen, allerdings die Gewinnschwelle noch nicht erreichen. In der Division Large Scale & Project Solutions erwarten wir ein leichtes Umsatzwachstum. Die Ergebnisentwicklung wird hier aufgrund höherer Kosten und eines veränderten Produkt- und Regionenmix leicht unter dem Vorjahr liegen“, erklärt SMA-Finanzchefin Barbara Gregor.
Auch wenn die Aktie heute einen satten Kurssprung hinlegt, für einen Befreiungsschlag reicht dies noch nicht. Zwar ist mittlerweile viel Negatives im Kurs einpreist, die Nachrichtenlage müsste aber massiv ins Positive drehen, dass die nachhaltige Trendwende gelingt. Anleger warten vorerst weiter ab. Anleger, die dennoch in der Solarbranche investieren möchten, finden bei SMA jedoch in jedem Fall im Vergleich zu Solar-Edge das bessere Investment.
Enthält Material von dpa-AFX