Der Technologiekonzern Siemens hat einen robusten Jahresauftakt verzeichnet. Auftragseingänge, Umsatz und Ergebnis legten im ersten Geschäftsquartal (per Ende Dezember) deutlich zu und übertrafen die Analystenprognosen.
So stiegen die Erlöse um 17 Prozent auf 16,5 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte. Auf vergleichbarer Basis, sprich bereinigt um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe, betrug das Wachstum neun Prozent. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebita) erhöhte sich um 12 Prozent auf rund 2,5 Milliarden Euro. Stark entwickelten sich dabei das Digitalsparte, das Geschäft mit intelligenter Infrastruktur sowie die Medizintechniktochter Healthineers.
Mit Bezug auf die angespannten Lieferketten hätten größere Unterbrechungen vermieden werden können, kommentierte Siemens. Es gebe jedoch Verzögerungen bei der Auslieferung mancher Produkte an Kunden. Dabei kann das Unternehmen auf eine starke Auftragslage blicken: Das Neugeschäft wuchs um 52 Prozent auf 24,2 Milliarden Euro. Dabei profitierte Siemens von Großaufträgen der Zugsparte, vorgezogenen Beschaffungsmaßnahmen der Kunden bei Smart Infrastructure sowie einem "außerordentlich hohen" Auftragseingang im Digitalgeschäft. Nach Steuern stieg der Gewinn um ein Fünftel auf knapp 1,8 Milliarden Euro. Die Jahresprognose für das Geschäftsjahr 2021/22 wurde bestätigt.
Bereits am späten Mittwochabend meldete Siemens, dass man sein Post- und Paketgeschäft verkauft und sich von seiner Hälfte am Joint Venture Valeo Siemens eAutomotive trennt. Für das Post- und Paketgeschäft zahlt der künftige Eigentümer, der Technologiekonzern Körber, 1,15 Milliarden Euro. Die Transaktion soll noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden. Zudem gibt Siemens seine 50-prozentige Beteiligung am Elektroauto-Joint-Venture mit Valeo an den Partner ab. Der Konzern erwartet dadurch im laufenden zweiten Quartal des Geschäftsjahres einen positiven Ergebniseffekt von 300 Millionen Euro. Das Joint Venture war 2016 gegründet worden, Siemens hatte damals sein Geschäft mit Antriebssystemen für Elektroautos eingebracht. Siemens setzt damit seine Fokussierung fort. Erst im Januar hatten die Münchner ihre Straßenverkehrs-Tochter Yunex Traffic für knapp einer Milliarden Euro verkauft.
DER AKTIONÄR bleibt klar optimistisch für Siemens. Der Umbau geht weiter voran, die Auftragslage ist top. Die Aktie befand sich seit Anfang des Jahres im Konsolidierungmodus, hat zuletzt aber wieder den Weg nach oben einschlagen. Anleger können das Niveau zum Kauf nutzen. Die Aktie bleibt ein Basisinvestment im DAX.