Nach dem deutschen Aushängeschild Siemens hat auch der schweizerische Industriekonzern ABB Zahlen vorgelegt – und auch diese fielen gut aus. ABB ist mit einem leichten Umsatzplus wieder auf den Wachstumspfad eingebogen. Die Rekordjagd der Aktie dürfte somit weitergehen.
Sowohl Umsatz als auch Auftragseingang legten bei ABB zumindest in der Berichtswährung US-Dollar leicht zu. Der operative Gewinn konnte zudem deutlich verbessert werden, während die Dividende stabil bleibt. Insgesamt wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen.
Der Umsatz nahm im Zeitraum Oktober bis Dezember um zwei Prozent auf 7,18 Milliarden Dollar zu, wie ABB am Donnerstag mitteilte. Rechnet man die Konsolidierungs- und die Währungseffekte heraus, ergab sich organisch eine Seitwärtsbewegung. Der Abschwung wurde damit gestoppt, denn im dritten Quartal resultierte auf bereinigter Basis noch ein Umsatzminus von 4 Prozent.
Ähnlich präsentierte sich die Lage beim Auftragseingang. Dieser zog um zwei Prozent auf 7,00 Milliarden Dollar an, organisch ergab sich hier ein knappes Minus von einem Prozent. Das Marktumfeld habe sich im vierten Quartal verbessert, teilte ABB dazu mit.
Unter dem Strich mit Verlust
Uneinheitlich sah es bei den Gewinnziffern aus. Der operative Gewinn (EBITA) erhöhte sich auf vergleichbarer Basis um zwölf Prozent auf 825 Millionen Dollar und die entsprechende Marge um 140 Basispunkte auf 11,5 Prozent. Das Reinergebnis fiel dagegen mit minus 79 Millionen Dollar negativ aus, unter anderem wegen einer Belastung durch nicht operative Pensionsaufwendungen und wegen der vorzeitigen Rückzahlung von Anleihen.
Auf Jahressicht kletterte der Reingewinn allerdings dank der Einnahmen aus dem Verkauf der Stromnetzsparte um über 250 Prozent auf 5,15 Milliarden Dollar. Die Dividende bleibt stabil bei 0,80 Franken – das entspricht umgerechnet 0,74 Euro.
Die ABB-Aktie hat sich zuletzt gut entwickelt. Die Kursentwicklung läuft ähnlich wie beim deutschen Wettbewerber Siemens. DER AKTIONÄR favorisiert derzeit angesichts der Handelsbeschränkungen bei Schweizer Aktien allerdings den DAX-Konzern, zumal der beim Umbau bereits weiter ist und mit dem Fokus auf Digitalisierung den richtigen Weg eingeschlagen hat. Anleger bleiben hier an Bord.
Mit Material von dpa-AFX