Der Technologiekonzern ABB rechnet aufgrund der Coronavirus-Pandemie mit Bremsspuren im Ergebnis für das erste Quartal. Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit und des aktuellen Ölpreisverfalls wird ABB keinen Ausblick mehr für das Geschäftsjahr 2020 geben, wie ABB am Montag mitteilte. Die genauen Einflüsse der Covid-19-Pandemie auf die Ergebnisse des ersten Quartals von ABB ließen sich derzeit noch nicht bestimmen. Man gehe aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum für alle Geschäftsbereiche von einem Umsatzrückgang aus.
Zudem haben sich der Verwaltungsrat und die Konzernleitung von ABB entschieden, freiwillig und per sofort auf zehn Prozent ihrer Verwaltungsratsbezüge und ihres Gehalts für die Zeit der Krise zu verzichten
Aufgrund der Pandemie, und noch verschärft durch einen schwächelnden Ölpreis, hätten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ABB seit Februar verschlechtert, teilte die Gesellschaft am Montag weiter mit. Bedingt durch die geringeren Volumen erwartet der Siemens-Konkurrent für alle Geschäftsbereiche zudem ein Rückgang der operativen Ebita-Margen. Dieser könne aber zum Teil unter anderem durch Kostensenkungen abgefedert werden.
Derzeit laufe in der Mehrzahl der Produktionsanlagen der Betrieb noch vollumfänglich oder teilweise, so ABB weiter. Auch die Auswirkungen auf die Lieferkette waren bislang minimal. ABB erwartet jedoch, dass die Pandemie weltweit auch weiterhin Auswirkungen haben wird, so dass es unter Umständen zu Unterbrechungen im Produktionsnetzwerk oder weiteren Rückgängen bei Produktnachfrage sowie dem Projekt- und Servicegeschäft kommen kann.
Die Lage in China hat sich der Mitteilung zufolge unterdessen stabilisiert. Der Betrieb an den drei wichtigsten Produktionsstandorten in Shanghai, Peking und Xiamen laufe im Wesentlichen wieder normal, hieß es weiter. Die rückläufige Kundennachfrage in China, dem zweitgrößten Markt von ABB, werde sich aber auf die Ergebnisse des ersten Quartals auswirken, obwohl das Geschäft in der Zwischenzeit eine teilweise Erholung verzeichne.
Die ABB-Aktie verliert am Montag erneut deutlich an Boden. Allerdings wird der Titel auch ex-Dividende gehandelt - umgerechnet werden rund 0,755 Euro je Aktie ausgeschüttet. Dennoch: Die Papiere nähern sich den jüngsten Tiefs. Ein Neueinstieg bietet sich noch nicht an. Ohnehin wirkt der Rivale Siemens derzeit attraktiver.
Mit Material von dpa-AFX