Mit einem satten Minus von elf Prozent hat die Aktie von Siemens Energy am Donnerstag den Handel beendet. Nach der Gewinnwarnung der Tochter Siemens Gamesa musste der Konzern selbst die Prognosen senken, die Beteiligung am Turbinenbauer hat zudem massiv an Wert verloren. Zahlreiche Experten haben deshalb nun ihre Einschätzungen überarbeitet.
Trotz des herben Rückschlags bei Gamesa hält DZ-Bank-Experte Thorsten Reigber etwa vorerst an seiner Kaufempfehlung mit Ziel 32 Euro fest. Die langfristigen Perspektiven würden gut bleiben, auch wenn Gamesa kurzfristig die Herausforderungen in den Griff bekommen müsse.
Der Investment-Ansatz bei Siemens Energy werde nun noch komplzierter, fügte JPMorgan-Analyst Andreas Willi an. Nach der Anpassung seines Modells an den Wertverlust der Gamesa-Aktien senkte er den fairen Wert leicht von 30 auf 28 Euro, empfiehlt den DAX-Titel aber ebenfalls weiter zum Kauf.
In die gleiche Kerbe schlagen die Experten von Commerzbank und Deutsche Bank. Nach der Gewinnwarnung haben sie ihre Ziele von 38 auf 32 Euro respektive von 37 auf 34 Euro nach unten geschraubt. Angesichts des dennoch weiter vorhandenen Kurspotenzials lautet ihr Votum aber ebenfalls jeweils „Buy“.
Die Aussagen der Experten zeigen: Die Gewinnwarnung hat viel Wert zerstört, durch den herben Rücksetzer ist aber auch viel eingepreist. Die langfristigen Aussichten sind noch immer intakt. Allerdings müssen Siemens Energy und die Tochter Gamesa zunächst das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen, die Margenprobleme bei der Tochter könnten weiter belasten. Anleger warten vorerst ab.