Der Windkraftanlagenbauer Siemens Gamesa senkt nach hohen Belastungen aus der Neubewertung von Projekten seine Gewinnprognose. Vor allem anziehende Rohmaterialpreise und höhere Anlaufkosten bremsen. Das fällt auch auf die Konzernmutter Siemens Energy zurück, wie das DAX-Unternehmen am Mittwochabend in der Folge mitteilte.
Siemens Energy wird demnach seine operative Konzern-Margenprognose bei der bereinigten Marge vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen von drei bis fünf Prozent für das Geschäftsjahr (Ende September) verfehlen. Der Konzern-Umsatzausblick bei den Münchenern bleibt.
Beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern fuhr Siemens Gamesa im abgelaufenen dritten Geschäftsquartal (Ende Juni) nach vorläufigen Zahlen einen Verlust von rund 150 Millionen Euro ein und geht nun auch im gesamten Geschäftsjahr (Ende September) nur noch im besten Fall von einer schwarzen Null aus. Die entsprechende Marge soll nun zwischen minus einem und null Prozent landen. Zuletzt hatte Siemens Gamesa einen Wert von plus drei bis fünf Prozent ins Auge gefasst.
Beim operativen Ergebnis im dritten Quartal hatten Analysten mit einem Gewinn gerechnet. Der Umsatz lag im abgelaufenen Quartal bei rund 2,7 Milliarden Euro und damit im Rahmen der Erwartungen von Experten. Im Geschäftsjahr dürfte er aber nur das untere Ende der Prognosebandbreite von 10,2 bis 10,5 Milliarden Euro erreichen, hieß es.
Angaben zum Nettoergebnis machte Siemens Gamesa zunächst nicht. Das Unternehmen will den Zwischenbericht zum abgelaufenen Quartal am 30. Juli vorlegen.
Siemens Energy verwies darauf, dass für die Sparte Gas & Power mit der Energieerzeugungstechnik der Ausblick bestehen bleibe und sich das Geschäft wie erwartet entwickle. Wegen der Schwäche bei Siemens Gamesa würden die Ergebnisse des Konzerns aus dem abgelaufenden Quartal aber voraussichtlich die Markterwartungen verfehlen. Siemens Energy präsentiert seine Quartalszahlen am 4. August.
Sowohl die Aktie von Siemens Energy als auch die von Siemens Gamesa sind derzeit charttechnisch angeschlagen. Beide Werte verlieren am Morgen deutlich. Wichtig ist, dass eine Bodenbildung gelingt. Später mehr dazu.
(Mit Material von dpa-AFX)