Mit einer deutlichen Gewinnwarnung hat der Turbinenbauer Siemens Gamesa am Mittwoch für Verstimmung bei den Anlegern gesorgt. Auch der deutsche Rivale Nordex leidet unter der Entwicklung. Die Vorzeichen stehen schlecht, dass sich die angestrebten Verbesserungen bei der Profitabilität bereits jetzt realisieren lassen.
Siemens Gamesa hat bei den neuen, niedrigeren Margenzielen auf anziehende Rohmaterialpreise und höhere Anlaufkosten bei einem Onshore-Projekt in Brasilien hingewiesen. So bereitet etwa die Entwicklung der Stahlpreise, die zuletzt massiv gestiegen sind, den Turbinenbauern große Sorgen. Gerade in Fundament und Türmen ist Stahl eines der wichtigsten Vorprodukte für die Branche.
Nordex hat ohnehin seit Jahren noch stärker mit Margenproblemen zu kämpfen als die Wettbewerber – zumal der Margendruck in der Branche nach wie vor hoch ist. Die Gewinnwarnung von Siemens Gamesa erinnert nun wieder an die Probleme. Auch wenn sich Nordex ambitionierte Profitabilitätsziele gesetzt hat, sind das eben nur Ziele – der Beweis, dass diese erreicht werden können, fehlt noch. Hinzu kommen weiter logistische Herausforderungen durch die Corona-Pandemie, die angesichts der raschen Verbreitung der Delta-Variante vorerst nicht abebben dürften.
Die Turbinenbauer dürften nach der Gamesa-Meldung kurzfristig unter Druck geraten. Schwache Zahlen von Nordex sind zu befürchten. Auch wenn die langfristigen Aussichten stimmen, sollten Anleger deshalb vorerst von einem Kauf absehen. Wer investiert ist, sollte unbedingt den Stopp bei 14,80 Euro beachten.