Das Auf und Ab bei Siemens Energy geht weiter. Nach dem deutlichen Minus am Dienstag führt die Aktie den DAX am heutigen Mittwoch mit einem Plus von rund drei Prozent wieder an. Vor der Hauptversammlung in der kommenden Woche gibt es derweil angesichts der schweren Krise bei Siemens Gamesa deutliche Vorwürfe gegen das Management.
Die Fondsgesellschaft Deka Investment will den Vorstand nicht entlasten. „Wir stimmen gegen den gesamten Vorstand, da zum vierten Mal in Folge ein Jahresverlust ausgewiesen wurde“, zitiert Dow Jones News aus der vorbereiteten Rede von Deka-Manager Ingo Speich. „Sofern das Geschäftsjahr 2024 wieder enttäuschend verläuft, werden wir gezwungen sein, weitreichendere Fragen gegenüber dem Vorstand zu stellen.“
Nach dem Milliarden-Desaster rund um Gamesa sei die Lage äußerst angespannt. „Das Vertrauen am Kapitalmarkt ist zerstört“, so Speich. Siemens Energy habe sich in eine Position der Schwäche manövriert. Neben der verweigerten Entlastung will Deka auch gegen Vorratsbeschlüsse für eine weitere Kapitalerhöhung oder ein mögliches Aktienrückkaufprogramm stimmen.
JPMorgan skeptisch
Skeptisch bleibt auch die US-Bank JPMorgan, die die Einstufung auf „Underweight“ mit Kursziel 9,90 Euro bestätigt hat. Die Berichtssaison in der europäischen Industriegüterbranche habe bislang wenig Überraschendes mit sich gebracht, so Analyst Akash Gupta. Dies zeige sich in den verhaltenen Kursreaktionen. Siemens Energy habe dabei im Vergleich bei den Aufträgen aber stark abgeschnitten.
Das verlorene Vertrauen bleibt ein Problem für Siemens Energy. Da die hausgemachten Probleme bei Gamesa zudem noch immer nicht behoben sind, bleiben viele Fragezeichen. Eine nachhaltige Erholung scheint erst möglich, wenn sich dies ändert. DER AKTIONÄR bleibt an der Seitenlinie. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist bei der Aktie nach wie vor nicht attraktiv.