Für die Shell-Aktie ging es zuletzt weiter nach oben. Und ein Ende dieser Entwicklung ist aktuell nicht absehbar. Denn die Ölpreise haben am Freitag deutlich zugelegt und erneut mehrjährige Höchststände erreicht. Zuletzt kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 92,95 US-Dollar. Das waren 1,85 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,94 Dollar auf 92,23 Dollar. Beide Sorten stiegen zeitweise auf den höchsten Stand seit Herbst 2014.
Auslöser für den jüngsten Anstieg sei der Kälteeinbruch im US-Bundesstaat Texas, schreibt Commerzbank-Experte Carsten Fritsch. Dieser habe Sorgen über Produktionsausfälle im größten US-Schieferölvorkommen Permian Basin geschürt. Bereits vor einem Jahr sei es aufgrund einer Kältewelle zu massiven Beeinträchtigungen der dortigen Ölproduktion gekommen.
Mehrere Kurstreiber
Getrieben werden die Ölpreise derzeit durch mehrere Entwicklungen. Für grundsätzliche Unterstützung sorgen ein knappes Angebot und die trotz Omikron-Welle solide Nachfrage. Hinzu kommt der zuletzt schwächere US-Dollar, der das in dieser Währung gehandelte Erdöl für viele Anleger rechnerisch günstiger macht und deren Nachfrage anregt. Auch der im Januar starke Beschäftigungsaufbau in den USA stützt die Märkte. Eine starke wirtschaftliche Entwicklung in den USA stützt auch die Nachfrage nach Rohöl.
Die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland kommen hinzu. Da Russland ein großer Rohölproduzent ist, kalkulieren Erdölhändler derzeit mit einem Risikoaufschlag für den Fall einer Eskalation des Konflikts. Zahlreiche Bankanalysten haben zuletzt ihre Prognosen für die Ölpreisentwicklung angehoben und erwarten für dieses Jahr Preise von teils über 100 Dollar je Barrel.
Das aktuelle Marktumfeld spielt Shell nach wie vor voll in die Karten. DER AKTIONÄR hält die Anteilscheine weiterhin für unterbewertet. Da es für die Aktie sowohl fundamental als auch charttechnisch betrachtet gut aussieht, können Dividendenjäger zugreifen. Der Stopp kann bei 17,70 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX