Die US-Indizes haben den Tag trotz einer höher als erwarteten Inflationsrate positiv beendet. Der Leitindex Dow Jones schloss mit einem Plus von 0,6 Prozent bei 39.005,49 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,1 Prozent auf 5.175,27 Punkte nach oben, während der technologielastige Nasdaq 100 anderthalb Prozent auf 18.219 Punkte gewann.
Die Verbraucherpreise für den Februar belegten eine überraschende Beschleunigung des Preisauftriebs. Analysten hatten eine zum Vormonat unveränderte Inflationsrate erwartet. Dagegen ging die Kerninflationsrate zurück - wenn auch nicht so deutlich wie prognostiziert. Sie ist für die Geldpolitik der US-Notenbank besonders wichtig. Denn sie gibt den allgemeinen Preistrend nach Meinung von Fachleuten besser wieder als die Gesamtrate, da schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden.
Eine erste Zinssenkung vor der Jahresmitte "dürfte nun endgültig vom Tisch sein", schrieb Dirk Chlench, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg. Am Markt gehen viele Anleger aber nach wie vor davon aus, dass im Juni die lang ersehnte Wende in der Geldpolitik kommt.
An den US-Börsen stach Oracle nach Quartalszahlen mit einem knapp zwölfprozentigen Kurssprung und einem Rekordhoch heraus. Auch der Softwarehersteller profitiert vom KI-Boom. Analysten lobten die überraschend guten Zahlen vor allem auch deshalb, weil Oracle im zuletzt schwierigen Cloud-Geschäft wieder Fuß gefasst hat.
Dagegen büßten die schon am Montag schwachen Aktien von Boeing am Dow-Ende 4,3 Prozent ein und notierten so niedrig wie zuletzt Ende Oktober. Der angeschlagene Flugzeugbauer lieferte im Februar noch weniger 737-Max-Jets aus als im Vormonat. Er steckt in einer Krise, nachdem im Januar bei einer Boeing 737-9 Max kurz nach dem Start ein Rumpfteil herausgebrochen war. Am Vortag war ein weiterer Zwischenfall mit vielen Verletzten wegen eines "technischen Problems" bekannt geworden.
mit Material von dpa-AFX