Der Absturz der Boeing-Aktie setzt sich am Dienstag fort. Nach dem neuerlichen Vorfall mit einer Boeing-Maschine am Montag mit rund 50 Verletzten kommen nun noch erschütternde Ergebnisse einer FAA-Untersuchung zutage. Der am Vortag hier empfohlene Boeing-Put-Optionsschein liegt bereits mehr als ein Viertel im Plus.
Die US-Flug-Aufsichtsbehörde Federal Aviation Administration (FAA) hat in den vergangenen Wochen die Produktion von Boeing 737 Max-Maschinen bei Boeing und dem Zulieferer Spirit AeroSystems untersucht. Grund: Bei einem Boeing 737 Max-9-Flieger von Alaska Airlines war Anfang Januar während des Steigflugs in gut vier Kilometern Höhe ein Rumpfteil herausgebrochen (DER AKTIONÄR berichtete).
Nun hat die FAA Dutzende von Mängeln festgestellt. Das Unternehmen sei bei 33 von 89 Audits durchgefallen, meldet die New York Times. Insgesamt wurden bei der Prüfung 97 Fälle von Verstößen festgestellt, in denen Boeing und der Zulieferer die Anforderungen an die Qualitätskontrolle nicht erfüllt hatten. Die Ergebnisse ergänzen das Beweismaterial über die Produktionsmängel des Unternehmens.
Spirit sei auch bei der Montage der Kabinenwand-Komponente durchgefallen. In einem Fall beobachtete die Flugsicherheitsbehörde, dass Mechaniker von Spirit eine Hotelschlüsselkarte benutzten, um eine Türdichtung zu überprüfen, heißt es in einem Dokument. Diese Aktion wurde in der Produktionsanweisung "weder identifiziert noch dokumentiert", heißt es in dem Dokument.
Die Boeing-Aktie beendete den Montag als Schlusslicht im Dow Jones mit einem Minus von drei Prozent. Am Dienstag setzt sich die Talfahrt mit einem Abschlag von zeitweilig mehr als vier Prozent auf 184,30 Dollar fort. Druck kommt aktuell auch von United Airlines, die vom geplanten Kauf von Boeing-737-Max-10-Maschinen zurücktraten.
DER AKTIONÄR hat gestern erneut von einem Kauf der Boeing-Aktie abgeraten und mutigen Anlegern einen Put-Optionsschein vorgeschlagen. Der erwähnte Put mit der WKN JK1JNZ (Laufzeit bis Mitte Juli 2024) konnte gestern Nachmittag für etwa 0,95 Euro gekauft werden. Heute notierte der Schein zeitweilig bei 1,24 Euro – ein Plus von 30 Prozent.
Kurzfristig hat die Boeing-Aktie rein charttechnisch betrachtet weiteres Abwärtspotenzial bis zum Oktober-Tief bei 176 Dollar. Im Put-Optionsschein engagierte Anleger bleiben mit engem Stop-Loss (auf Einstand nachziehen) noch bis dahin dabei. Von einem Engagement in der Boeing-Aktie sollte weiterhin abgesehen werden.
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