Der Übernahmepoker zwischen Schaeffler und Vitesco ist um ein Kapitel reicher: Schaeffler hat am Montag das Angebot für den Konkurrenten auf 94 Euro erhöht. Zuvor hieß es vonseiten des Konzerns, das ursprüngliche Gebot von 91 Euro sei fair und es gäbe keine Notwendigkeit für Änderungen. Weitere News gibt es auch zur geplanten Fusion.
Konkret gaben die beiden Unternehmen den Abschluss einer Vereinbarung zur Firmenzusammenführung bekannt. Demnach wurde sich auf eine Verschmelzung der Unternehmen geeinigt, Vitesco soll in Schaeffler aufegehen. Auf der Vitesco-Hauptversammlung werden die Anleger über dieses Vorgehen entscheiden. Damit sei ein wichtiger Meilenstein erreicht, so Schaeffler-CEO Klaus Rosenfeld.
Weiter gab Schaeffler am Montag bekannt, das Übernahmeangebot für Vitesco zu erhöhen. Damit gibt der Konzern aus Herzogenaurach schlussendlich doch noch nach. Vitesco-Investoren und auch Manager hatten den Preis von 91 Euro je Aktie bemängelt. Unter anderem Vitesco-Chef Andreas Wolf hielt das alte Angebot – zumindest aus mittel- bis langfristiger Perspektive - für zu niedrig. Anleger hatten im Vorfeld bereits mit einer Nachbesserung des Übernahmepreises gerechnet. Die Vitesco-Aktie ging am Freitag bei 94,65 Euro und damit relativ deutlich über den ursprünglich gebotenen 91 Euro aus dem Handel.
Mit der angestrebten Übernahme will Schaeffler Synergien schaffen, aber vor allem in Sachen E-Mobilität einen deutlichen Schritt nach vorne machen. Ob das jedoch gelingt, bleibt abzuwarten. Auch Vitesco setzt aktuell noch stark auf den Verbrennungsmotor.
Bei Vitesco hat DER AKTIONÄR nach der Übernahme zum Verkauf geraten und satte Gewinne eingestrichen. Schaeffler ist derweil keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Das Umfeld für Zulieferer ist – ebenso wie das für Autobauer – aktuell schwierig. Ein Einstieg drängt sich aktuell bei keinem der beiden Werte auf.