Die Aktie von Sartorius ist einer der großen Überflieger der vergangenen Jahre. Im 10-Jahresvergleich hat das Papier zwischenzeitlich mehr als 7.000 Prozent zulegen können. Aktuell sind es noch 6.983 Prozent. Zuletzt setzten Gewinnmitnahmen ein. Zudem sorgt am heutigen Freitag eine Analystenabstufung für schlechte Stimmung. Das Papier von Startorius verliert am Vormittag gut drei Prozent auf 531,20 Euro und ist damit noch vor der Deutschen Bank und Continental der bislang schwächste Wert des Tages im DAX.
Die französische Großbank Societe Generale (SocGen) hat Sartorius von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 590 auf 579 Euro gesenkt. So hohe Wachstumserwartungen, wie sie für den Laborausrüster bis 2025 gälten, seien für ein Industrieunternehmen selten, schrieb Analystin Delphine Le Louët in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Sie begründete die Abstufung der Aktien aber mit dem Kostenanstieg, dem das Unternehmen in einer Zeit nach der Pandemie ausgesetzt sei.
Sartorius profitiert als Laborausrüster von reger Nachfrage, die die internationalen Testkampagnen und die Suche nach Impfstoffen erzeugen. Sartorius liefert sowohl Prozesstechnologie als auch diverse Laborinstrumente.
Sartorius ist erst vor Kurzem in den DAX aufgestiegen. Seitdem hat das Papier allerdings korrigiert. Vom Rekordhoch bei rund 600 Euro Anfang September ging es rund 70 Euro abwärts. Börsianer sahen in der jüngsten Bewegung eher eine Korrektur als ein Signal, dass es für die Unternehmen bald wieder schlechter laufen könnte.
Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Commerzbank-Tochter Comdirect sagte mit Blick auf Sartorius und Qiagen: "Beide Unternehmen konnten zudem zuletzt durch gute Quartalszahlen und guten Umsatz- und Gewinnperspektiven überzeugen." Es laufe also gut und so wachse auf dem gesunkenen Niveau wieder das Kaufinteresse.
Auch DER AKTIONÄR bleibt langfristig ganz klar optimistisch. Die aktuelle Korrektur könnte sich aber durchaus noch etwas fortsetzen. Im Bereich von 500 Euro trifft das Papier aber auf eine erste wichtige Unterstützung. Bei 450 Euro verläuft zudem die 200-Tage-Linie.
(Mit Material von dpa-AFX)