Europas größter Softwarekonzern SAP baut sein Erlösmodell weiter um. Das Unternehmen bietet seine Kernanwendungen jetzt auch für den Zugriff über das Internet an. Kunden können nun das SAP-Schlüsselprodukt zur Betriebssteuerung in einem Abo-Modell gegen Gebühr über die Cloud beziehen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Produktvorstand Vishal Sikka bezeichnete dies als wichtigen Schritt beim Wandel des Konzerns hin zu Angeboten aus dem Netz. Experten rechnen damit, dass es möglicherweise noch einige zeit dauern wird, bis das neue Modell von der breiten Masse akzeptiert wird. Um die Cloud nutzen zu können, müssen sensible Unternehmensdaten auf SAP-Servern abgespeichert werden. SAP richtet derzeit sein komplettes Geschäftsmodell in Richtung Cloud aus. Den Cloud-Umsatz wollen die Walldorfer in den nächsten zwei Jahren auf zwei Milliarden Euro verdoppeln. 2017 soll er 3,0 bis 3,5 Milliarden Euro betragen und damit seinen Anteil am Gesamtumsatz von derzeit fünf auf 15 Prozent ausbauen.
In den Blick der Marktteilnehmer rückt vorerst die Bekanntgabe der Quartalszahlen am 17. April. Die Experten rechnen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit einem Umsatzwachstum von rund zwei Prozent auf 3,87 Milliarden Euro. Beim Nettogewinn wird ein Anstieg von 699 Millionen auf 726 Millionen Euro erwartet.
DER AKTIONÄR ist weiterhin optimistisch für die SAP-Aktie. Fundamental ist der Konzern mit dem Cloud-Geschäft und Big-Data-Dienstleistungen hervorragend für die Zukunft aufgestellt. Auch die charttechnische Situation der Aktie hat sich zuletzt wieder aufgehellt. Langfristig liegt das Kursziel bei 75,00 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)