Nach einem kurzfristigen Ausflug auf ein neues Allzeithoch sind die SAP-Aktien im Donnerstagshandel deutlich zurückgekommen. Offensichtlich herrscht bei den Anlegern vor der Veröffentlichung der nächsten Quartalszahlen Unsicherheit. DER AKTIONÄR zeigt Ihnen fünf Gründe auf, warum diese Unsicherheit nicht berechtigt ist.
1) Marktführerschaft
Laut Statista.com ist SAP mit einem Marktanteil von über 19 Prozent der klare Marktführer im Bereich ERP-Lösungen. Das Unternehmen hat es trotz der namhaften Wettbewerber – wie etwa Oracle – geschafft, über einen längeren Zeitraum eine loyale und stetig wachsende Kundenbasis aufzubauen.
2) Starke Fundamentaldaten
Mit einer Eigenkapitalquote von über 50 Prozent und einer zweistelligen Eigenkapitalrendite steht SAP finanziell auf sicheren Beinen. Das Unternehmen kommt auf ein 2020er-KGV von 22 und ein 20er-KUV von 5, was im Peer Group Vergleich eine relativ günstige Bewertung darstellt.
3) Umstrukturierung ist positiv zu bewerten
Durch eine umfassende fachliche, organisatorische und personelle Umstrukturierung will sich das neue Management in Zukunft noch mehr auf profitable Geschäfte konzentrieren.
Der Fokus soll auf dem Kerngeschäft (ERP-Software) und auf strategisch wichtigen Wachstumsfeldern (Cloud Computing, Künstliche Intelligenz, Blockchain) liegen. Das Produktportfolio soll weiter verschlankt und vereinheitlicht werden.
Auch das Vorruhestandsprogramm des Unternehmens ist auf längere Sicht positiv zu bewerten. Auf der einen Seite will SAP damit Kosten einsparen, auf der anderen Seite will das Unternehmen neue Mitarbeiter mit Know-how aus den oben erwähnten Wachstumsfelden gewinnen.
Die Einspar- und Umstrukturierungsmaßnahmen betreffen auch Marketing und Vertrieb. So werden die bisher weitgehend unabhängig agierenden Tochterfirmen noch stärker in den globalen Vertrieb von SAP eingegliedert.
4) Kunden- und investorenfreundliches Management
Durch die Umstrukturierung wird laut dem Management eine einheitliche Kunden- und Mitarbeitererfahrung geschaffen.
Weiterhin strebt die Geschäftsführung eine nachhaltige Profitabilitätssteigerung an, was den Anteilseignern zugutekommen soll. Schließlich soll ein großer Teil der Gewinne in Form von Aktienrückkäufen und Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
5) Gute technische Verfassung
Die SAP-Aktie befindet sich im langfristigen Aufwärtstrend. Im frühen Freitagshandel wurde die hartnäckige Widerstandszone bei 125 Euro erneut durchbrochen. Damit liefert die Aktie ein technisches Kaufsignal.
SAP ist ein Unternehmen mit einer sehr guten Marktstellung, einer hohen Nettomarge und Kapitalrendite, einem soliden Wachstum und einem investorenfreundlichen Management. Damit eignet sich die Aktie für langfristig orientierte, konservative Anleger. Dabei bleiben und Gewinne laufen lassen.