Die RWE-Aktie konnte sich zuletzt im Vergleich zum Gesamtmarkt recht wacker halten. Die Erwägungen Deutschlands, Kohlekraftwerke länger im Dienst zu lassen und die Gas-Verstromung zu ersetzen, haben den Titel stärken können. Nichtsdestotrotz kämpft die Aktie weiterhin mit einem wichtigen Widerstand.
Seit Ende letzter Woche hat sich die Lage bei der RWE-Aktie wieder gebessert. Nach einem erfolglosen Kampf mit dem GD50 bei rund 40,50 Euro war sie unter dieses Level gerutscht, rauschte anschließend unter die Supportzone zwischen 38,00 und 38,50 Euro und stoppte ihren Abverkauf erst am GD200 bei gut 36 Euro. Trotz einem kleinen Tagesverlust von aktuell 0,5 Prozent könnte die Aktie bereits am heutigen Mittwoch oberhalb der eben genannten Marke bei 38,50 Euro schließen. Aus technischer Sicht wäre das ein erstes gutes Zeichen. Gelingt daraufhin unter steigendem Volumen die 40-Euro-Marke zurückzuerobern, wäre mit einem anhaltenden Rebound bis in Richtung des Verlaufshochs bei 43,97 Euro zu rechnen.
Auch die kanadische Bank RBC bleibt unterdessen weitestgehend optimistisch und hat die Einstufung für RWE angesichts massiv gekürzter russischer Gaslieferungen nach Europa auf "Outperform" mit einem Kursziel von 50 Euro belassen. Die Situation sei bedenklich für viele Industrien und Verbraucher, und sie habe eine Reihe von Folgewirkungen auf den ganzen Rohstoffkomplex, schrieb Analyst Biraj Borkhataria in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Konstruktiv blickt er unter diesen Umständen auf einzelne Akteure, darunter RWE als Nutznießer unter den Versorgern wegen der Wiederinbetriebnahme dreier Braunkohlekraftwerke.
DER AKTIONÄR hält die jüngsten Rücksetzer für übertrieben. Vielmehr sollten die guten Aussichten bei grünen Energien, der politische Rückenwind für diesen Bereich und die attraktive Bewertung wieder in den Fokus rücken. Die Aktie bleibt auf der Kaufliste.
Gewinne sind immer möglich – es kommt einfach nur auf den richtigen Einstiegszeitpunkt und die passende Strategie an. Fundierte Anhaltspunkte für den optimalen Einstieg kann die Charttechnik liefern. Der Technische Analyst Timo Nützel veröffentlicht mehrfach pro Woche eine neue Ausgabe.
(Mit Material von dpa-AFX)