Der vergangene Donnerstag dürfte für zahlreiche Marktteilnehmer ein riesengroßer Schock gewesen sein: Schließlich gab es bei Royal Dutch Shell seit 1945 keine Dividendenkürzung. Selbst in noch so schwierigen Lagen hielt der Energieriese an dieser stolzen Tradition fest. Doch das Coronavirus war zu viel (mehr dazu lesen Sie hier). Was ist nun zu tun?
Die Experten von Goldman Sachs loben den Schritt von Shell: Die Kürzung habe zwar ein historisches Ausmaß, sei aber eine „umsichtige Bilanzpolitik“. Zudem erklärte Analyst Michele Della Vigna, dass die Geschäftsentwicklung im schwierigen Umfeld noch relativ solide war. Er stuft die Shell-Papiere unverändert mit „Buy“ ein, das Kursziel wurde von 2.000 auf 1.850 Britische Pence leicht gesenkt.
Vor schwierigen Zeiten
Weniger optimistisch ist hingegen Barclays. Deren Analystin Lydia Rainforth stuft die Shell-Titel weiterhin mit „Hold“ ein. Den fairen Wert sieht sie nach wie vor bei 1.500 Pence. Sie betont, dass der Energieriese nun vor einer längeren Unsicherheitsphase mit schwächeren Rohstoffpreise und größeren Schwankungen stehe.
Ein richtiger und wichitger Schritt
Die Experten von RBC haben indes ihr Anlagevotum mit „Outperform“ bestätigt. Das Kursziel wurde sogar von 1.700 auf 1.800 Pence angehoben. Analyst Biraj Borkhataria ist der Ansicht, dass der Konzern die Corona-Krise sogar für etwas Sinnvolles nutzt. Denn das Unternehmen stehe durch die Dividendensenkung sogar noch positiver da.
Auch DER AKTIONÄR hält den Schritt, die Dividende in diesem historisch schwierigen Marktumfeld zu senken, für richtig – Tradition hin oder her! Mutige Anleger mit einem langen Atem können bei Shell weiterhin dabeibleiben. Der Stopp sollte bei 12,80 Euro belassen werden.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Shell.