Die schnellen Antigen-Tests können nach Ansicht der EU-Kommission erheblich zur Eindämmung der Corona-Pandemie beitragen. Das Testen sei ein entscheidendes Werkzeug im Kampf gegen das Virus, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides in Brüssel. Deshalb stellte die Brüsseler Behörde am Mittwoch unverbindliche Empfehlungen für den Gebrauch der Antigen-Tests vor. Von einer flächendeckenden Anwendung dieser Tests könnten Anbieter wie Roche, Abbott Laboratories oder Qiagen profitieren.
Schnelles Ergebnis
Antigen-Tests reagieren zwar weniger empfindlich auf das Coronavirus als sogenannte PCR-Tests, liefern aber schneller ein Ergebnis – in der Regel nach 15 bis 30 Minuten. Solche Tests kamen beispielsweise vor Kurzem bei der Massentestung in der Slowakei zum Einsatz.
Der EU-Kommission zufolge sollten sie in Situationen benutzt werden, in denen das schnelle Erkennen Infizierter bei der Bewältigung eines Ausbruchs helfe oder eine regelmäßige Kontrolle von Hochrisikogruppen nötig sei - etwa von medizinischem Personal oder Pflegekräften in Altersheimen. Um die Ausbreitung des Virus zu kontrollieren, Infektionen zu entdecken und Quarantänemaßnahmen zu begrenzen, sollten die EU-Staaten deshalb zusätzlich zu den PCR-Tests die schnellen Antigen-Tests nutzen, hieß es.
Abbott und Co stehen in den Startlöchern
Die Entwickler dieser Antigen-Tests könnten von einer massenhaften Nutzung profitieren. Darunter unter anderem der US-Diagnostik-Gigant Abbott Laboratories. "Seit Beginn der Pandemie hat Abbott Tests entwickelt und erfolgreich auf dem Markt gebracht, um das Virus schnellstmöglich zu erkennen", erklärte Dr. Gunnar Sander, Commercial Director für den Geschäftsbereich Rapid Diagnostics bei Abbott, vor einigen Wochen gegenüber dem AKTIONÄR. "Neben dem Panbio Ag Antigen-Schnelltest verfügt Abbott über einen Antikörper-Schnelltest sowie verschiedene laborbasierte Tests: einen Molekulartest, einen IgM Antikörpertest sowie einen IgG Antikörpertest."
Auch in Europa gibt es mit Qiagen und Roche zwei prominente Hersteller respektive Entwickler von Antigen-Schnelltests. Mithilfe eines kleinen digitalen Testsystems sollen SARS-CoV-2-Antigene bei Menschen mit aktiven Infektionen innerhalb von 15 Minuten nachgewiesen werden, so Qiagen. Das System könne 30 Abstriche pro Stunde verarbeiten.
Testen, testen, testen: Die Diagnostik-Branche hat einen wahren Aufschwung in der Pandemie-Zeit erfahren. Ein flächendeckender Einsatz von Antigen-Schnelltests könnte eine neue, größere Umsatzquelle für Qiagen, Roche und Abbott Laboratories eröffnen. Beim deutschen Vertreter bietet der Rücksetzer unter die Marke von 40,00 Euro eine Einstiegsgelegenheit. Die Aktien von Roche und Abbott Laboratories eignen sich ohnehin hervorragend für den konservativen Langfrist-Anleger.
(Mit Material von dpa-AFX)