Die Aktie des E-Autobauers Rivian schießt am Dienstagabend um mehr als 40 Prozent nach oben, nachdem die US-Amerikaner nach Handelsschluss an der Wall Street Pläne für ein Joint Venture mit Volkswagen verkündet haben. Im Zuge dessen investiert VW zunächst eine Milliarde Dollar über eine Wandelanleihe bei Rivian.
Anschließend wollen die Wolfsburger ein Gemeinschaftsunternehmen mit den Amerikanern gründen und weitere vier Milliarden Dollar in das Geschäft investieren, wie VW am Dienstagabend mitteilte. Mit der Partnerschaft soll die Softwareentwicklung des Volkswagen-Konzerns und Rivian beschleunigt werden. „Durch unsere Zusammenarbeit werden wir die besten Lösungen schneller und zu geringeren Kosten in unsere Fahrzeuge bringen“, sagte VW-Konzernchef Oliver Blume laut der Mitteilung.
Das geplante Joint Venture soll zu gleichen Teilen geführt werden. Nach Umsetzung würde Volkswagen unmittelbaren Zugriff auf die aktuelle Elektroautotechnik von Rivian zur Nutzung in entsprechenden VW-Fahrzeugen erhalten. Die Umsetzbarkeit des Gemeinschaftsunternehmens hänge aber noch von bestimmten Bedingungen ab.
Gleichzeitig senkte Volkswagen die Jahresprognose für den Zahlungsmittelzufluss (Netto-Cashflow) im Fahrzeugbau von 4,5 bis 6,5 Milliarden Euro auf 2,5 bis 4,5 Milliarden Euro, weil infolge der Vereinbarung schon dieses Jahr bis zu zwei Milliarden Euro an Mitteln abfließen könnten.
Auf den ersten Blick erscheint der Zusammenschluss durchaus sinnvoll: Volkswagen hat zuletzt mit wachsenden Schwierigkeiten beim offensiven Kurs in Richtung Elektromobilität zu kämpfen, während Rivian wegen einer hohen Cash-Burn-Rate und empfindlichen Verlusten unter Druck steht (DER AKTIONÄR berichtete).
Profitieren kann von der Ankündigung zunächst aber vor allem die Aktie von Rivian, die am Dienstagabend im nachbörslichen US-Handel mit einer regelrechten Kursexplosion auf die Meldung reagiert hat. Sie steht momentan aber nicht auf der Empfehlungsliste von DER AKTIONÄR.
Eine detaillierte Einschätzung zu den Plänen lesen Sie am Mittwoch an dieser Stelle.
Mit Material von dpa-AFX.