Fisker hat am Montag Insolvenz beantragt (DER AKTIONÄR berichtete). Doch nicht nur der Karma- und Ocean-Hersteller wurde zuletzt von Finanzierungsschwierigkeiten, schleppenden Verkäufen sowie Problemen in der Lieferkette und im Vertrieb zu geplagt. Auch Rivian kämpft aktuell mit Problemen. Droht hier die nächste Pleite?
Wie Fisker hat auch Rivian seine Montagelinie in diesem Jahr wochenlang stillgelegt. Allerdings nicht wie Fisker aus Kostengründen, sondern um die Anlage umzurüsten - ein Schritt, der die Kosten senken und dem Unternehmen helfen soll, profitabel zu werden. Zur Erinnerung: Im ersten Quartal 2024 verzeichnete Rivian einen Nettoverlust von 1,45 Milliarden Dollar im Vergleich zu 1,35 Milliarden ein Jahr zuvor.
Um die Nachfrage weiter anzukurbeln und die Effizienz zu steigern, kündigte Rivian kürzlich die zweite Generation von Fahrzeugen mit neuen Antriebseinheiten, verbesserter Software und weniger Teilen an.
Das Start-up-Unternehmen hat sich auch darauf konzentriert, seinen Cash-Burn zu reduzieren, indem es Lieferverträge nachverhandelte und einige Komponenten zukünftig selbst herstellt. Durch diese Schritte verfügte das Unternehmen im ersten Quartal noch über 5,98 Milliarden Dollar an liquiden Mitteln, verglichen mit 7,86 Milliarden Dollar im vierten Quartal 2023. Gemessen am Cash-Burn von rund 1,5 Milliarden im ersten Quartal dürften diese allerdings in knapp einem Jahr aufgebraucht sein.
Im März stellte Rivian mit dem R2-SUV und R3-Crossover seine kleineren, günstigeren Modelle vor. Die Produktion des R2 soll im bestehenden US-Werk erfolgen, um die Auslieferung in der ersten Jahreshälfte 2026 zu beschleunigen.
Rivian ist zwar kein akuter Pleitekandidat, von der Gewinnschwelle allerdings noch meilenweit entfernt. Obwohl sich das Unternehmen insgesamt in einer besseren Position als Fisker befindet, drängt sich ein Einstieg nicht auf.