Im Streit um Zölle auf Elektroautos zwischen der EU und China gibt es erste Annäherungen, wie am Samstag bekannt wurde. Beide Seiten wollen miteinander verhandeln. Zuvor hatte die EU Pläne veröffentlicht, wonach chinesische E-Autos mit Zöllen belegt werden sollen, falls keine andere Lösung mit China gefunden wird.
Der chinesische Handelsminister Wang Wentao und EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis hatten sich am Samstag in einer Videoschalte ausgetauscht. Ein Sprecher der EU-Kommission bezeichnete das Gespräch beider Parteien als "offen und konstruktiv". Vonseiten der EU sei aber betont worden, dass ein Verhandlungsergebnis in jedem Fall wirksam gegen schädliche Subventionierungen sein müsse.
"Dass sich China nun ebenso wie die EU verhandlungsbereit zeigt, ist ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zu einer Lösung", sagte Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA). Ziel müsse ein fairer Wettbewerb für alle sein.
Die EU-Kommission hatte Mitte Juni ihre Pläne für Strafzölle veröffentlicht. Die Zölle von bis zu 38,1 Prozent sollen in bestimmten Fällen rückwirkend ab Anfang Juli erhoben werden, wenn es keine andere Einigung mit China gibt. Über die endgültige Festsetzung soll aber erst Anfang November entschieden werden.
"Das ist ein erster Schritt, viele weitere werden nötig sein", sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck am Wochenende in Shanghai. Er hatte am Samstag tagsüber in Peking mit chinesischen Politikern unter anderem über die drohenden Zölle gesprochen, darunter auch mit Handelsminister Wang.
Die deutschen Autobauer können in ihrer Angst vor hohen Strafzöllen wieder etwas aufatmen. Das zeigen am heutigen Montag nach Handelsbeginn auch die Aktienkurse. Sie eröffnen durchweg im Plus und können die Verluste vom Freitag bereits wieder wettmachen.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz, Volkswagen Vz., Porsche AG .