Die Rheinmetall-Aktie legt nach einem schwachen Wochenauftakt am Dienstag um rund zwei Prozent zu und egalisiert damit die Verluste vom Vortag. Rückenwind erhielten die Papiere durch Aussagen von gleich zwei hochrangigen Nato-Funktionären. Beide forderten die Finanzinstitute auf, mehr in die Rüstungsbranche zu investieren.
Der Vorsitzende des höchsten militärischen Gremiums der Nato fordert einen Sinneswandel der Finanzindustrie für mehr Investitionen in Rüstungsunternehmen. Westliche Banken, Rating-Agenturen und Pensionsfonds seien "dumm", wenn sie Investitionen in die Verteidigung scheuten, sagte Militärausschusschef Rob Bauer der Financial Times.
Verteidigung sei kein Kostenfaktor, sondern eine Investition. "Und das muss sich in den Köpfen vieler, vieler Menschen ändern." Die Idee, dass Geld und Sicherheit nichts miteinander zu tun hätten, sei besorgniserregend. An die Adresse der Finanzindustrie gewandt fragte er: "Warum lassen Sie sich von Billionen von Dollar nicht überzeugen? Was ist mit Ihrem Geschäftsinstinkt los?"
Weiterhin kritisierte Bauer Investitionshemmnisse wegen Nachhaltigkeitszielen. "Es gibt immer noch Pensionsfonds und Banken, die sagen, es sei ethisch nicht vertretbar, in Rüstungsgüter zu investieren, weil sie Menschen töten", sagte der niederländische Admiral. Seiner Ansicht nach aber seien Investitionen in die Verteidigung zum Zwecke der Abschreckung die beste Maßnahme zur Nachhaltigkeit.
Nato-Generalsekretär Mark Rutte äußerte sich zuletzt ähnlich. "Sagen Sie Ihren Banken und Pensionsfonds, dass es inakzeptabel ist, wenn sie sich weigern, in die Verteidigungsindustrie zu investieren", sagte er gerichtet an die Bürger mit Blick auf die geopolitische Lage.
Die Auftragsbücher von Rheinmetall sind nach wie vor voll und dürften es auch in den kommenden Jahren bleiben. Die Aktie bleibt deshalb ein Basisinvestment.
Enthält Material von dpa-AFX