Die deutschen Börsen stehen auch am Donnerstag stark unter Druck. Rheinmetall widersetzt sich allerdings dem schwachen Gesamtmarkt und klettert wieder über die 100-Euro-Marke. Ausschlaggebend für die starke Performance sind die überzeugenden Zahlen des Rüstungskonzerns und Automobilzulieferers. Und in Zukunft ist sogar noch mehr drin.
Im ersten Quartal hat Rheinmetall den Umsatz um 6,6 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro gesteigert. Das bereinigte EBIT stieg sogar um 15 Prozent auf 54 Millionen Euro. Unter dem Strich blieben mit 33 Millionen Euro 22 Prozent mehr. Damit wurden die Erwartungen auf breiter Front übertroffen.
Nach den starken Zahlen bestätigte der MDAX-Konzern die Prognosen. Der organische Umsatz soll ohne Wechselkurseffekte um vier bis sechs Prozent ansteigen. Die operative Marge soll bei rund acht Prozent liegen.
Quartalsweise Umsatz und Gewinnentwicklung
Starkes Rüstungsgeschäft
Für die starke Performance sorgte vor allem die Defence-Sparte. Im Rüstungsgeschäft stieg der Umsatz in den ersten drei Monaten um 24 Prozent. Im Gegensatz zum Vorjahr fuhr die Sparte im traditionell schwachen Auftaktquartal auch einen operativen Gewinn (neun Millionen Euro) ein. Für das Gesamtjahr wird mit einer operativen Marge von 8,0 bis 8,5 Prozent gerechnet.
Der Auftragsbestand stieg im Vergleich zum Vorjahr zudem von 7,64 auf 8,62 Milliarden Euro. Im Laufe des Jahres rechnet der Konzern zudem mit großen Auftragseingängen.
Umsatz- und Margenentwicklung in der Rüstungssparte
Schwache Autobranche
Weniger gut lief es im Bereich Automotive. Dies war der schwachen Entwicklung der Branche weltweit geschuldet. Hier ging der Umsatz um 4,9 Prozent zurück, die operative Marge betrug 6,9 Prozent – nach 8,6 Prozent im Vorjahr. Im Vergleich zu vielen anderen Zulieferern schlägt sich Rheinmetall damit allerdings gut.
Zudem soll es bis Jahresende wieder besser laufen. Erwartet wird für das Gesamtjahr ein eher stagnierender bis leicht positiver Umsatzverlauf. Die operative Marge soll mit rund acht Prozent ebenfalls höher ausfallen als noch im ersten Quartal.
Umsatz- und Margenentwicklung in der Autozuliefersparte
Top-Aussichten
Erneut hat Rheinmetall mit den Zahlen geglänzt. An der Börse wird das honoriert. Während viele Zulieferer von Tief zu Tief fallen, nähert sich der MDAX-Titel wieder alten Höchstkursen an. Gelingt der Ausbruch über den hartnäckigen Widerstand im Bereich von 103,50 Euro, wäre der Weg nach oben frei.
DER AKTIONÄR bleibt optimistisch. Anleger können auch auf dem aktuellen Niveau weiter zugreifen. Im Real-Depot wird bereits seit Ende November 2018 auf steigende Kurse spekuliert. Mit Erfolg: Das Plus des Calls ist heute früh mit den Zahlen auf 200 Prozent angestiegen. Aktuell notiert der Schein knapp unter dieser Marke.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.