Bereits am Dienstagabend wurde durch Medienberichte bekannt, dass Rheinmetall als Sponsor beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund einsteigen wird. Inzwischen haben beide Unternehmen die Partnerschaft bestätigt. Die Zeitenwende für die europäische Rüstungsindustrie wird damit einmal mehr deutlich.
Rheinmetall steigt für drei Jahre beim BVB ein, der Deal umfasst die Nutzung reichweitenstarker Werbeflächen, Vermarktungsrechte sowie Event- und Hospitality-Angebote im Stadion und auf dem Vereinsgelände, teilten die Unternehmen mit. Finanzielle Details wurden zwar nicht bekannt gegeben, das Handelsblatt hatte allerdings von einem einstelligen Millionen-Euro-Betrag pro Jahr berichtet.
Auf die Kritik an einem Sponsor aus der Rüstungsbranche erwiderte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke, dass Sicherheit und Verteidigung Eckpfeiler der Demokratie seien. „Deshalb halten wir es für die richtige Entscheidung, uns sehr intensiv damit zu beschäftigen, wie wir diese Eckpfeiler schützen.“. Der BVB würde sich „ganz bewusst für einen Diskurs“ öffnen.
Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen nahm Stellung zu dem Deal. „Dass Rheinmetall jetzt einen Fußballverein sponsert, ist in der Tat erst einmal ungewöhnlich, aber es zeigt, wo wir stehen“, so der Politiker. "Wir wissen und müssen es leider zugeben, dass wir in einer anderen, bedrohlicheren Welt sind." Die eingeübte und verständliche Zurückhaltung im Umgang mit der Rüstungsbranche sei deshalb nicht mehr haltbar und richtig, sagte Habeck. „Insofern spiegelt dieses Sponsorship sicherlich auch ein Stück weit die Realität der Zeitenwende wider.“
Die Partnerschaft zeigt, dass Rüstung inzwischen deutlich gesellschaftsfähiger geworden ist. Das spiegelt sich auch darin wider, dass immer mehr Investoren in diese Branche investieren. Auch wenn der BVB-Deal keine direkten Auswirkungen auf die Rheinmetall-Bilanz haben dürfte, ist dies für die Aktie deshalb ein gutes Zeichen. DER AKTIONÄR rechnet angesichts der Wachstumsstärke ohnehin weiter mit steigenden Kursen.