Im von Inflationssorgen und Kriegsangst dominierten Umfeld haben am Dienstag Rüstungsaktien erneut deutlich zugelegt und im schwachen Gesamtmarkt positiv herausgeragt. Unter anderem wirkte eine Studie der Deutschen Bank als Kurstreiber. Die Aktie von Rheinmetall ist gegen Mittag mit plus 2,9 Prozent der zweitstärkste Wert im MDAX.
Rheinmetall verpassten am Vormittag mit in der Spitze 209,60 Euro ihr Rekordhoch aus der vergangenen Woche nur knapp. Zuletzt kosteten sie 207,80 Euro. Das Papier profitiert von einem neuen Auftrag aus Großbritannien sowie der Meldung, dass Rheinmetall bis zu 50 Kampfpanzer für die Ukraine anbietet. "Der erste Leopard 1 könnte in sechs Wochen geliefert werden", sagte der Vorstandsvorsitzende der Düsseldorfer Waffenschmiede, Armin Papperger, dem "Handelsblatt". Dafür ist aber die Zustimmung der Bundesregierung nötig.
Deutsche-Bank-Analyst Christophe Menard ist der Meinung, dass in den Papieren des Rüstungselektronikherstellers Hensoldt die geplanten höheren Verteidigungsausgaben Deutschlands erst teilweise eingepreist seien. Er hob sein Kursziel von 16,50 auf 27,00 Euro an. Damit liegt er über dem aktuellen Kurs von 25,45 Euro, womit Hensoldt gegenüber dem Vortag um dreieinhalb Prozent zulegen konnten.
In Italien sprangen Leonardo ebenfalls um rund dreieinhalb Prozent hoch, beflügelt von einer frischen Kaufempfehlung der Deutschen Bank. Thales verteuerten sich in Frankreich um eineinhalb Prozent, BAE Systems in Großbritannien um gut ein Prozent.
Seit Beginn der Invasion Russlands in der Ukraine erleben Rüstungswerte eine Renaissance. Höhere Verteidigungsbudgets der Länder sorgen für eine positive Gewinnentwicklung der Konzerne.
AKTIONÄR-Leser, die den Empfehlungen für Rheinmetall und Hensoldt gefolgt sind, liegen nun bereits deutlich im Plus. Das Umfeld für Rüstungswerte ist weiter gut. Gewinne laufen lassen.