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Der französische Nebenwert Carbios steht am Donnerstag kräftig unter Druck. Das Unternehmen, welches sich auf enzymbasiertes Recycling von Plastik fokussiert, will sich frisches Kapital am Markt beschaffen. Den Anlegern stößt dabei vor allem der äußerst niedrige Emissionspreis der neuen Aktien sauer auf.
Mit einer Bezugsrechtskapitalerhöhung will Carbios bis zu 141 Millionen Euro einnehmen. 7 bestehende Aktien berechtigen Aktionäre, drei neue Anteile zu beziehen. Der Bezugspreis liegt bei 25,32 Euro pro neuem Papier – am Mittwoch waren Anleger noch bereit, rund 40 Euro je Aktie auf den Tisch zu legen. Ein hoher Discount, den die Anleger mit einem Minus von gut zehn Prozent quittieren.
Laut Carbios wird der Bezugsrechtehandel zwischen dem 23. Juni bis einschließlich 7. Juli stattfinden. Am 11. Juli wollen die Franzosen dann das Ergebnis der Kapitalerhöhung bekanntgeben, bevor am 13. Juli die Einbuchung der neuen Aktien erfolgt.
Carbios will etwa 85 Prozent des Nettoemissionserlöses zur Finanzierung des Baus der ersten Recycling-Anlage mit einer geschätzten Produktionskapazität von 50.000 Tonnen pro Jahr und einer Investition von etwa 230 Millionen Euro verwenden. Um das große Projekt zu realisieren, stellen auch der französische Staat und Indorama Ventures frische Gelder zur Verfügung.
Die verbleibenden 15 Prozent sollen für die Finanzierung von PET-Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten genutzt werden.
Der hohe Discount im Vergleich zu den Kursen, die Anleger in den vergangenen Handelstagen bereit waren, zu zahlen, verschreckt viele Anleger. Das ändert allerdings wenig an den langfristigen Aussichten für Carbios. Der Spezialist für enzymatisches Recycling gehört zu den spannendsten, wenngleich auch spekulativsten Titeln im aufstrebenden Recycling-Sektor. Nach einer Kursberuhigung können risikobereite Anleger sich ein paar Stücke ins Depot legen. Wichtig: Ein Stopp bei 29,80 Euro sichert vor größeren Verlusten ab.
