Die Aktie des Gendiagnostik- und Biotechnologieunternehmens Qiagen ist am Mittwoch der mit Abstand beste Biotech-Wert im MDAX. Der Wert gewinn am frühen Nachmittag 5,5 Prozent auf 32,12 Euro. Evotec gewinnt 1,2 Prozent auf 25,83 Euro, Morphosys kann mit 0,1 Prozent zumindest ein leichtes Plus vorweisen. Im Gesamtindex rangiert Qiagen mit dem deutlichen Kursplus auf Rang 3 hinter Compugroup, die knapp 13 Prozent zulegt und der Software AG, die 7,5 Prozent hinzugewinnt.
Qiagen hat am Dienstagabend die Zahlen für das vergangene Quartal und das Gesamtjahr 2019 vorgelegt. Wegen des schleppenden China-Geschäfts hat das Unternehmen jedoch deutlich an Wachstumstempo eingebüßt. 2019 legte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent auf 1,53 Milliarden US-Dollar (1,39 Milliarden Euro) zu, wie das MDAX-Unternehmen mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte das Wachstum noch bei sechs Prozent gelegen. Das um Sonder- und Währungseffekte bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei 1,43 Dollar, ein Plus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Unter dem Strich schrieb Qiagen einen Verlust von 41,5 Millionen Dollar. 2018 stand am Ende noch ein Gewinn von 190,4 Millionen Dollar.
Für das laufende Jahr hat sich das Management nun eine Umsatzsteigerung von währungsbereinigt drei bis vier Prozent vorgenommen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll bei 1,52 bis 1,54 Dollar liegen.
Allerdings konnte Qiagen damit dennoch die Erwartungen der Analysten übertreffen. Der Erlösausblick sei zurückhaltend, das Margenziel aber ausgesprochen optimistisch, befand Analyst Peter Welford vom Analysehaus Jefferies. Auch Experte Scott Bardo von der Privatbank Berenberg hält den Ausblick zwar nicht für berauschend, es sei aber beruhigend, dass die Aktivitäten zuletzt nicht noch weiter gelitten hätten - trotz intensiver Bemühungen, Qiagen zu verkaufen.
Mit dem heutigen Kurssprung ist die Aktie von Qiagen wieder an den wichtigen Widerstand in Form der 200-Tage-Linie herangelaufen. Gelingt der Sprung darüber, würde dies ein charttechnische Kaufsignal für die Aktie bedeuten. Anleger bleiben investiert, sollten bei der Aktie aber Geduld mitbringen.
(Mit Material von dpa-AFX)