Nach dem jüngsten Kursrückschlag hat die Aktie des Biotechunternehmens Qiagen zuletzt wieder Fahrt aufgenommen. Mehr als zwei Prozent geht es am Montagmorgen nach oben. Grund sind erneute Übernahmespekulationen. Das auf Fusionen und Übernahmen spezialisierte Internetportal CTFN berichtete, eine "interessierte Partei" diskutiere immer noch einen möglichen Kauf von Qiagen.
Ende Dezember hatte Qiagen seinen eigenen Verkauf abgesagt und entschieden, doch eigenständig bleiben zu wollen. Die Vorstöße der Kaufinteressenten seien nicht überzeugend gewesen, hatte es damals geheißen. Aufsichtsratschef Hakan Björklund betonte, dass das Unternehmen auch aus eigener Kraft bestehen könne. "Wir haben ein starkes und differenziertes Portfolio an molekularen Testlösungen, das die Möglichkeit für signifikantes Wachstum bietet." Der Aktienkurs war daraufhin eingebrochen – von mehr als 37 Euro auf unter 30 Euro.
Der Gendiagnostik- und Biotechkonzern startete 1984 als Ausgründung der Düsseldorfer Universität, das Unternehmen kam 2018 auf einen Jahresumsatz von 1,5 Milliarden Euro. Er hat aus rechtlichen Gründen seinen Zentralsitz mit nur relativ wenigen Mitarbeitern im niederländischen Venlo, der größte Standort ist Hilden bei Düsseldorf mit 1.300 Beschäftigten. Qiagen stellt zum Beispiel Instrumente für Labore her sowie sogenannte Verbrauchsmaterialien für DNA-Tests, damit sind unter anderem Pipettenspitzen und Probenröhrchen gemeint.
DER AKTIONÄR hatte zuletzt bereits darauf hingewiesen, dass risikobereite Anleger auf eine feindliche Übernahme spekulieren können (vgl. „Teamviewer top, Qiagen Flop“). Doch auch wenn Qiagen eigenständig bleibt, könnte das Unternehmen vor einer interessanten Zukunft stehen. Das Management muss allerdings beweisen, dass ein Alleingang die richtige Lösung ist und dies sich in der operativen Entwicklung in Form von deutlichen Umsatz- und Gewinnsteigerungen widerspiegelt.
(Mit Material von dpa-AFX)