Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 hofft nach coronabedingten Rückgängen im vergangenen Jahr wieder auf bessere Geschäfte. Vorstandssprecher Rainer Beaujean rechnet im laufenden Jahr mit einer schnellen Erholung des Werbemarkts ab dem zweiten Quartal. So solle der Umsatz 2021 zwischen zwei und sieben Prozent auf 4,15 bis 4,35 Milliarden Euro steigen, teilte das im MDAX notierte Unternehmen am Donnerstag in Unterföhring mit.
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll auf 720 bis 780 (2020: 706) Millionen Euro steigen. Die Prognosen des Unternehmens liegen leicht unter den derzeitigen Erwartungen der Experten. Als Dividende für 2020 schlug der Vorstand 49 Cent je Anteil vor, nachdem der Konzern zuletzt die Gewinnbeteiligung für die Aktionäre wegen der Corona-Krise gestrichen hatte.
Bereits im Januar hatte der Konzern erste Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2020 bekannt gegeben. So sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund zwei Prozent auf etwas mehr als vier Milliarden Euro. Das bereinigte Ebitda ging um knapp ein Fünftel auf 706 Millionen Euro zurück. Unterm Strich blieben bei dem Konzern mit 267 Millionen Euro 35 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor.
Auch wenn die Aktie von ProSiebenSat.1 am frühen Donnerstagmorgen bei Lang & Schwarz mit einem deutlichen Minus auf 17,00 Euro reagiert, die Aussichten bleiben gut. Das haben zuletzt auch die Analysten der Deutschen Bank bestätigt. Sie haben das Kursziel zuletzt von 14 auf 22 Euro nach oben geschraubt. Zuletzt habe es bereits einige Kurstreiber gegeben, wie die positive Entwicklung des TV-Werbegeschäfts im Schlussquartal, so die Deutsche Bank. Weiteren Rückenwind könnten nun noch ein möglicher Börsengang der Datingplattform-Tochter ParshipMeet sowie ein möglicher Verkauf der Online-Parfümerie Flaconi liefern. Außerdem wurde gerade die Fusionsfantasie bei beiden Werten entfacht. Der Chef des RTL-Großaktionärs Bertelsmann, Thomas Rabe, hatte im Spiegel auf die Frage nach Gedankenspielen zu einer Übernahme von ProSiebenSat.1 gesagt, er sähe durchaus eine Chance, wenn auch nicht unmittelbar.
Auch DER AKTIONÄR bleibt ganz klar zuversichtlich. Er spekuliert mit einem Call-Optionsschein in seinem Hebel-Depot auf weiter steigende Kurse. Dieser hat sich mittlerweile bereits mehr als verdoppelt.
Hinweis auf Interessenkonflikt: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: ProSiebenSat.1.
(Mit Material von dpa-AFX)