Börsenskeptiker fühlen sich derzeit so richtig bestätigt. Penny Stocks, teils von längst insolventen Unternehmen, werden in Boards gepusht und explodieren förmlich. Besonders bunt treiben es die Zocker am Donnerstag bei der Aktie von Air Berlin. Erst gibt es eine Mega-Rallye, dann folgt ein Mega-Crash.
Air Berlin ist seit 2018 pleite, die Aktie seitdem praktisch wertlos und völlig uninteressant. Wären da nicht die Zocker, die das ganz schnelle Geld wittern. Nach ein paar Einträgen in Aktienboards sprang einer nach dem anderen auf die Kursrakete auf – und katapultierte den Titel um mehrere Hundert Prozent nach oben.
Am Donnerstag sprang Air Berlin aus dem Stand um 100 Prozent auf 0,08 Euro, um gleich danach zu kollabieren. Mittags notierte die Aktie bei 0,032 Euro – macht einen Verlust von 60 Prozent innerhalb von gerade einmal vier Stunden.
Die Kurskapriolen an der Börse haben nun auch die Bafin auf den Plan gerufen. Die Behörde rät am Donnerstag allen Anlegern, „die in den sozialen Medien gemachten Angaben mit Hilfe anderer Quellen sehr genau zu überprüfen. Häufig dienen Chat-Gruppen in sozialen Netzwerken lediglich dazu, Anleger zum Kauf von bestimmten Aktien zu verleiten, damit die Absender von steigenden Kursen dieser Aktien profitieren.“
Ab und zu mag man beim Zocken etwas verdienen. Doch über kurz oder lang ist es eine gute Methode, ärmer zu werden. Die Börse bietet jedenfalls auch nach 15 Monaten Hausse noch jede Menge Chancen, nachhaltige Gewinne zu machen.