Sinkende Kosten, steigende Margen, weitere Aktienrückkäufe – auf PayPals neuem Finanzvorstand Blake Jorgensen ruhen derzeit die Hoffnungen der Investoren des gebeutelten Online-Bezahldienstes. Wenige Wochen nach seinem Amtsantritt im August muss der CFO nun aber erst einmal eine Zwangspause einlegen.
Der Finanzchef sei aus gesundheitlichen Gründen ab dem 14. September zunächst beurlaubt, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Während seiner Abwesenheit habe der Verwaltungsrat Gabrielle Rabinovitch als Vertretung von Jorgensen ernannt, heißt es darin weiter.
Die Top-Managerin hatte bereits nach dem Weggang des langjährigen Finanzvorstands John Rainey im Mai die Position der Interims-CFO inne, bis im Rahmen der Q2-Zahlen am 3. August Blake Jorgensen als neuer Finanzchef von PayPal vorgestellt wurde.
In einem Brief an die Beschäftigten erklärte PayPal-CEO Dan Schulman, dass Jorgensen wegen einer „behandelbaren Erkrankung“ ausfalle. Er freue sich aber dessen Rückkehr nach seiner Genesung und wünschte ihm auch im Namen aller Kolleginnen und Kollegen eine vollständige Erholung.
Weiterer Vorstandsposten muss neu besetzt werden
Während der Finanzchef also nur temporär ausfallen soll und eine Vertretung bereitsteht, muss PayPal eine andere Stelle im Top-Management bald neu besetzten: Produktchef Mike Britto wird zum Jahresende in den Ruhestand gehen. Die externe Suche nach einem neuen CPO läuft bereits einige Zeit.
Kurz nach dem Einstieg des aktivistischen Hedgefonds Elliott Management hatte PayPal im August ein umfangreiches Maßnahmenpaket in Aussicht gestellt, um das Vertrauen der Investoren nach wiederholten Prognosesenkungen und einer monatelangen Kursflaute zurückzugewinnen. Angesichts gesenkter Erwartungen und neuen Sparmaßnahmen sehen einige Analysten die Aktie nun aber auf Erholungskurs.
Auch nach Einschätzung des AKTIONÄR ist die PayPal-Aktie längst reif für einen Rebound, aktuell bremst allerdings noch die trübe Stimmung an den Märkten. In diesem Umfeld hat die im August eröffnete Comeback-Spekulation noch nicht so recht gezündet, was mutigen Anlegern weiterhin den Einstieg ermöglicht. Wer bereits investiert ist, bleibt dabei.