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Paypal-Aktie schießt trotz Gewinneinbruch hoch – neuer Großinvestor macht Druck

Paypal-Aktie schießt trotz Gewinneinbruch hoch – neuer Großinvestor macht Druck
Foto: sitthiphong/Shutterstock
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Nikolas Kessler 03.08.2022 Nikolas Kessler

Paypal hat am Dienstag nach US-Börsenschluss durchwachsene Zahlen für das zweite Quartal gemeldet und die Umsatzprognose für das Gesamtjahr noch einmal leicht gesenkt. Die Aktie ist im nachbörslichen Handel aber dennoch nach oben geschossen, denn der Einstieg des aktivistischen Hedgefonds Elliott Management zeigt bereits Wirkung.

In den drei Monaten bis Ende Juni fiel der Betriebsgewinn gegenüber dem Vorjahreswert um 32 Prozent auf 764 Millionen Dollar (752 Millionen Euro), wie Paypal am Vorabend mitteilte. Das Nettoergebnis geriet sogar mit 341 Millionen Dollar ins Minus. Grund waren aber vor allem Sonderfaktoren wie höhere Steuern. Das bereinigte Ergebnis pro Aktie ist um 19 Prozent auf 0,93 Dollar gesunken.

Das Tagesgeschäft lief indes relativ rund. Paypal steigerte die Erlöse im Jahresvergleich um neun Prozent auf 6,8 Milliarden Dollar. Auch das Volumen der abgewickelten Transaktionen (TPV) stieg um neun Prozent auf 339,8 Milliarden Dollar. Um Währungseffekte bereinigt beläuft sich das Plus auf 13 Prozent. Die Zahl der aktiven Accounts ist um sechs Prozent auf 429 Millionen gewachsen.

Für das laufende Gesamtjahr hat das Management die Umsatzprognose noch einmal leicht nach unten angepasst und einen Anstieg um zehn Prozent auf rund 27,9 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Um Wechselkurseffekte bereinigt soll das Plus bei elf Prozent liegen – dem unteren Ende der bisherigen Spanne.

Die Ergebnisprognose wurde indes etwas angehoben. Nach 4,60 Dollar im Vorjahr peilt Paypal nun ein bereinigtes EPS von 3,87 bis 3,97 Dollar an. Bislang hatte die Spanne 3,81 bis 3,93 Dollar betragen.

Mit den Eckdaten zu Umsatz und Ergebnis hat der Online-Bezahldienst die Erwartungen der Wall Street erfüllt beziehungsweise leicht übertroffen. Beim Nutzerwachstum hatten die Analysten dagegen etwas mehr auf dem Zettel. Die leichten Anpassungen an der Jahresprognose sind ebenfalls keine allzu große Überraschung.

Elliott Management macht direkt Dampf

Neben den Zahlen hatte Paypal am Dienstagabend auch weitere Details zum neuen Großinvestor im Gepäck. Der aktivistische Investor Paul Singer hat mit seinem Hedgefonds Elliott Management rund zwei Milliarden Dollar investiert und zählt damit nun zu den größten Anteilseignern.

Elliott ist für sein Pochen auf hohe Renditen sowie seine Einmischung ins Management bekannt und macht offenbar auch bei Paypal sofort Druck: Noch im laufenden Jahr will der Konzern nun insgesamt 900 Millionen Dollar einsparen, im Folgejahr dann weitere 1,3 Milliarden Dollar.

Mit Blake Jorgensen wurde zudem ein neuer Finanzchef vorgestellt, der bereits am heutigen Mittwoch (3. August) in sein Amt antritt. Die Suche nach einem Nachfolger für Chief Product Office Mark Britto, der sich zum Jahresende in den Ruhestand verabschiedet, laufe noch.

Die Anleger können sich derweil auf neue Aktienrückkäufe in Höhe von 15 Milliarden Dollar freuen. Im laufenden Geschäftsjahr sollen eigene Aktien im Gesamtvolumen von vier Milliarden Dollar zurückgekauft werden. Mit einem Volumen von 2,25 Milliarden Dollar wurde etwas mehr als die Hälfte davon bereits im ersten Halbjahr getätigt.

Für Anfang 2023 hat Paypal zudem einen Investorentag in Aussicht gestellt, bei dem neben finanziellen und strategischen Updates auch Details zu weiteren Maßnahmen zur Kapitalrückführung an die Aktionäre verkündet werden sollen.

PayPal (WKN: A14R7U)

Details zum Einstieg von Elliott und zu weiteren Aktienrückkäufen wurden von den Anlegern überaus positiv aufgenommen und haben der Paypal-Aktie im nachbörslichen US-Handel ein sattes Plus von mehr als elf Prozent beschert. Hierzulande zeichnet sich am Mittwochmorgen ein Handelsstart mit ähnlich starken Gewinnen ab.

Nach der monatelangen Talfahrt sieht es im Chart nun endlich nach der erhofften Gegenbewegung aus. Erweist sich diese als nachhaltig, können mutige Langfrist-Anleger wieder einen Fuß in die Tür stellen und auf weitere positive Impulse durch den neuen Großinvestor spekulieren.

Mit Material von dpa-AFX.

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