Trotz grundsätzlich starker Quartalszahlen ist die PayPal-Aktie zuletzt unter die Räder geraten. Vor allem der verhaltene Ausblick mit schwachem prognostizierten Wachstum bei Marge, Umsatz und Gewinn störte die Anleger. Dass der Online-Bezahldienst jedoch weiterhin gefragt ist, unterstreicht eine Studie vom Donnerstag.
Wie das Kölner Handelsforschungsinstitut EHI mitteilte, ist PayPal in Deutschland die beliebteste Zahlungsmethode beim Online-Shopping. Damit konnte der Konzern erstmals den Kauf auf Rechnung auf den zweiten Rang verdrängen. Insgesamt 29,6 Prozent der Online-Käufe wurden laut EHI mit PayPal bezahlt, eine weitere Steigerung gegenüber dem Vorjahr, als der Anteil noch bei 28,2 Prozent lag. Der Kauf auf Rechnung verlor dagegen deutlich an Bedeutung und fiel mit einem Anteil von 23,8 Prozent auf Rang zwei zurück.
Die Vormachtstellung in Europa zeigt einmal mehr: PayPal ist gefragt. Positiv ist auch, dass der Zahlungsdienstleister Anteile gewonnen hat. Jedoch muss sich der Konzern einer wachsenden Konkurrenz stellen, etwa Amazon Pay oder Apple Pay, was Wachstum verlangsamen und Marktanteile kosten kann.
Allerdings dürfte das Unternehmen aufgrund seiner Vormachtstellung auch weiterhin einer der großen Namen in der Branche bleiben. Kurzfristig gibt es bei PayPal einige Fragezeichen, die den Kurs belasten können, etwa bei der Management-Nachfolge oder weiteren Sparmaßnahmen. Langfristig bleibt das Papier aus Value-Gesichtspunkten (24er-KGV von 12) und der starken Stellung jedoch interessant. Anleger müssen sich aber in viel Geduld üben.