Anleger sind weiterhin klar bullish und die bekannten Indizes wie DAX, S&P500 oder der technologielastige Nasdaq100 markieren wöchentlich neue Rekordstände. Getrieben wird die Rally weiterhin primär von den Tech-Titeln. Es gibt aber ein paar Ausnahmen, wie die PayPal-Aktie. Hier brauchen Anleger weiterhin starke Nerven.
Viele Analystenhäuser haben nach der enttäuschenden Prognose von PayPal ihre Schätzungen nach unten angepasst und die Kursziele gekappt. PayPal hat Anfang Oktober sowohl für das erste Quartal als auch das neue Geschäftsjahr eine enttäuschende Prognose ausgegeben. So soll 2024 beispielsweise der Gewinn je Aktie mit 5,10 Dollar nur auf Vorjahresniveau verharren (erwartet waren 5,51 Dollar) und auf ein Jahresziel beim Umsatz wurde sogar gänzlich verzichtet.
Auch die Kundenbasis ist rückläufig. PayPal hatte Ende letzten Jahres 426 Millionen Kunden, was einen Rückgang von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.
Dieser Trend hat sich in jedem einzelnen Quartal verschlechtert: PayPal begann mit einem positiven Wachstum von zwei Prozent bei den aktiven Konten im vierten Quartal 2022 und hat sich inzwischen auf die besagten Minus zwei Prozent entwickelt.
Dieser Trend ist ein Problem, auch wenn PayPal weiterhin klarer Marktführer ist, denn die Konkurrenz wird immer stärker. Viele Player im Fintech-Sektor legen aktuell den Fokus auf eine höhere Profitabilität. Im Gegensatz zu PayPal kann die Konkurrenz hier jedoch abliefern. So hat beispielsweise Adyen bei der Vorlage seiner Halbjahreszahlen mit deutlich besser als erwarteten operativen Margen überzeugt (siehe Artikelliste).
Die PayPal-Aktie bleibt ein spannender Rebound-Titel. Hier sollten aber aktuell nur risikofreudige Anleger den Einstieg wagen, da die technische Lage der Aktie weiterhin angespannt ist. Solange der Titel nicht nachhaltig den Sprung über die wichtige 200-Tage-Linie bei der 60-Dollar-Marke meistert, sollten Anleger an der Seitenlinie bleiben, da die Konsolidierung sich noch weiter in die Länge ziehen kann.