Kaum eine Aktie kann sich zurzeit vor den Auswirkungen der Corona-Krise entziehen – so auch Paypal. Erst vor wenigen Tagen ist dem Wert der charttechnische Ausbruch auf ein neues Allzeithoch bei 124,45 Dollar gelungen. Seitdem korrigiert die Paypal-Aktie aber deutlich. Was ist passiert?
Der Bezahldienstleister rechnet im ersten Quartal 2020 wegen den Folgen des Coronavirus mit Einnahmen am unteren Ende der zuvor prognostizierten Spanne von 4,78 bis 4,84 Milliarden Dollar– und damit mit einer Belastung des Umsatzwachstums in Höhe von einem Prozentpunkt. Den Quartalsgewinn sieht das Unternehmen weiterhin bei 16 bis 21 Cent je Aktie. Laut Paypal habe sich die Epidemie negativ auf die internationalen grenzüberschreitenden E-Commerce-Aktivitäten ausgewirkt.
Das ist ärgerlich, aber kein Beinbruch: Paypal hat seit Längerem China im Visier für die weitere internationale Expansion. Erst im Januar wurde eine Kooperation mit dem chinesischen Kreditkartenkonzern UnionPay International verkündet. Langfristig bleibt der chinesische Markt als neue Einnahmequelle für den amerikanischen Konzern lukrativ. Zudem bleiben die langfristigen Aussichten für die Payment-Branche dank des globalen Trends zu Digitalisierung von Zahlungsprozessen aussichtsreich.
Anleger sollten nicht in Panik geraten und bedenken, dass der Gesamtmarkt derzeit schwach läuft. Seit der Erstempfehlung in DER AKTIONÄR-Ausgabe 04/2016 ist die Aktie trotzdem noch fast 200 Prozent im Plus. Auch für 2020 zählt die Aktie zu den Favoriten des AKTIONÄR. Ein Stopp bei 90 Euro sichert vor größeren Verlusten ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Autor hält Positionen an Paypal, die von einer etwaigen aus der Publikation resultierenden Kursentwicklung profitieren.