In einem schwachen Gesamtmarkt ist gegen Ende der Handelswoche auch der Kurs der Palantir-Aktie wieder gesunken. Unterdessen arbeitet der Spezialist für Datenanalyse und -verarbeitung daran, sich den nächsten Großauftrag zu krallen. Palantir dürfte dabei ganz gute Chancen haben, denn ernsthafte Konkurrenz gibt es kaum.
Palantir bewirbt sich darum, die Software-Grundlage für das staatliche Gesundheitssystem in Großbritannien zu legen. Das berichtet die Financial Times. Demnach geht es um einen Auftrag über fünf Jahre in Höhe von 360 Millionen Pfund (420 Millionen Euro). Die Aufgabe: Daten aus unterschiedlichen Quellen miteinander zu verbinden.
Die Auftragsvergabe soll bis November erfolgen. Als potenzielle Konkurrenten gelten vor allem Unternehmensberatungen, die sich mit großen Softwarehäusern wie Oracle zusammentun. Allerdings kam Palantirs Foundry-Software bereits in der Pandemie an verschiedenen Stellen erfolgreich zum Einsatz. Palantirs Software gilt daher als erste Wahl.
Erwartungsgemäß ist nicht unumstritten, ob ein einzelnes Unternehmen einen so umfassenden staatlichen Auftrag bekommen sollte. Palantir hat bereits mehrere Ex-Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde angestellt. Es geht um einen Schlüssel-Deal. Großbritannien ist einer der wichtigsten Märkte für Palantir. Das Unternehmen ist vor allem für seine Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen in den Bereichen Geheimdienste und Verteidigung bekannt.
Bislang hat Palantir seine Invetoren vor allem Geld gekostet. Wann der nachhaltige Sprung in die Profitabilität gelingen soll, ist unklar. Dementsprechend volatil ist der Kursverlauf im aktuellen Börsenumfeld. Daher gilt: Auch wenn Palantir grundsätzlich spannende, funktionierende Produkte zu bieten hat und auch künftig neue Deals mit staatlichen Stellen und Privatunternehmen folgen dürften, ist die Aktie momentan kein zwingender Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Palantir.