Das Marktumfeld für Energieproduzenten wie BP und Royal Dutch Shell wird wieder etwas rauer. Denn die Ölpreise haben ihre Schwäche zuletzt fortgesetzt und notieren nun wieder unter der Marke von 80 Dollar. Marktbestimmend sind weiterhin Spekulationen über eine abgestimmte Freigabe nationaler Ölreserven.
China hat einen solchen Schritt bereits angekündigt, gemutmaßt wird, dass die USA und Japan folgen könnten. Sollte es soweit kommen, würden sich die drei größten Volkswirtschaften der Welt gegen die immer noch hohen Erdölpreise stemmen. Im Oktober waren die beiden wichtigsten Ölsorten auf mehrjährige Höchststände gestiegen.
Zugleich würde der Rückgriff auf die nationalen Rohölreserven in einer Zeit erfolgen, die durch vielerorts steigende Corona-Infektionen gekennzeichnet ist. Vor allem in Europa trübt sich die Lage zunehmend ein, in den USA beginnen die Infektionen wieder zu steigen. In der Vergangenheit ging eine angespanntere Corona-Lage häufig mit trüben Konjunkturaussichten und fallenden Ölpreisen einher.
Es ist keine große Überraschung, das es bei den Ölpreisen nach langer Hausse nun wieder einmal zu einer Korrekturphase kommt. Grund zur Sorge für Anteilseigner von BP und Shell besteht nicht - auch wenn die jüngsten Kursrückgänge natürlich etwas ärgerlich sind. Anleger können bei den beiden günstig bewerteten Dividendenperlen nach wie vor an Bord bleiben. Die Stoppkurse sollten bei 15,70 Euro (Shell) beziehungsweise 3,20 Euro (BP) belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX