Nach teilweise kräftigen Schwankungen verlief der Handel bei BP an den letzten Tagen etwas ruhiger. Das gleiche Bild bietet sich aktuell auf dem Ölmarkt. Doch hier könnte es bald wieder etwas turbulenter werden. Denn aktuell wird seit einigen Tagen diskutiert, ob die USA einen Teil ihrer strategischen Ölreserven freigeben könnten.
Am Montag hatte US-Energieministerin Jennifer Granholm gesagt, Präsident Joe Biden könnte mit Blick auf die hohen Öl- und Kraftstoffpreise in dieser Woche eine Ankündigung vornehmen. Konkrete Maßnahmen nannte Granholm jedoch nicht.
Ob eine Freigabe der strategischen Reserven an den Benzinengpässen in den USA etwas ändern würde, bleibt laut Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch abzuwarten. "Kurzfristig dürfte diese Möglichkeit die Marktteilnehmer aber vorsichtig machen, auf einen weiteren Ölpreisanstieg zu setzen", so Fritsch.
Hintergrund der Debatte ist der aus Sicht mancher Beobachter zu vorsichtige Kurs großer Rohöl-Förderländer. Zwar steigert der von Saudi-Arabien und Russland angeführte Ölverbund Opec+ seine Produktion schrittweise, allerdings in moderatem Tempo. Angesichts der konjunkturell bedingt rasch steigenden Nachfrage und der aktuell hohen Ölpreise drängen große Verbraucherländer wie die USA auf eine stärkere Fördererhöhung.
Solange die Ölpreise auf halbwegs ähnlich hohem Niveau verharren, wird die Kasse bei BP weiterhin klingeln. Die mit einem 2022er-KGV von 8, einem KBV von 1,2 und einer Dividendenrendite von 4,4 Prozent immer noch günstig bewertete Aktie bleibt ein Kauf (Stopp: 3,20 Euro).
Mit Material von dpa-AFX