Der Preis für Öl der Nordseesorte Brent hat am Donnerstagmorgen ein wenig zugelegt. Dennoch bleibt die Stimmung am Ölmarkt gedrückt. Grund ist zum einen, dass die Fed weitere Zinserhöhungen nach wie vor nicht ausgeschlossen hat. Zum anderen läuft der Wirtschaftsmotor in China noch nicht wieder rund.
"Chinas wirtschaftliche Bedenken und die allgemeine risk-off Stimmung an der Wall Street belasteten die Ölmärkte. Gleichzeitig übte ein starker Dollar zusätzlichen Abwärtsdruck aus", sagte Tina Teng, Analystin bei CMC Markets.
Händler werden chinesische Wirtschaftsdaten und die Regierungspolitik genau beobachten. Ebenso dürften sie die US-Öllagerdaten im Blick haben, da Ölproduzenten im Land möglicherweise die Produktion erhöhen könnten, um Marktanteile zu gewinnen, während die OPEC+ Produktionskürzungen vornimmt, so Teng.
Chinas Zentralbank hat in dieser Woche überraschend zum zweiten Mal in drei Monaten die Leitzinsen gesenkt, nachdem der Immobilien-Konzern Country Garden in Schieflage geraten war. Dennoch befürchten Analysten, dass dies möglicherweise nicht ausreicht, um die Abwärtsspirale der Wirtschaft aufzuhalten.
Die Protokolle des Juli-Treffens der Fed, die am Mittwoch veröffentlicht wurden, belasteten ebenfalls die Ölpreise. Sie zeigten, dass die Vertreter der Zentralbank keine starken Hinweise auf eine Unterbrechung der Zinserhöhungen gegeben haben, da sie weiterhin den Kampf gegen die Inflation priorisieren.
Die Stimmung am Öl-Markt ist, trotz der jüngsten Rally von über 20 Prozent, schlecht. Das ist eher als bullishes Signal zu werten, da bei weitem noch keine Euphorie herrscht, die ein Top erahnen ließe. Vielmehr gibt es mit dem Hochpunkt der Hurrikane-Saison in den USA ein Kaufargument für Aktien von Öl-Unternehmen. DER AKTIONÄR hat unter anderem ExxonMobil auf der Empfehlungsliste.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: ExxonMobil.