Im schwachen Marktumfeld geraten Windkraftaktien am Mittwoch stark unter Druck. Die Turbinenbauer Nordex und Vestas sowie der Weltmarktführer für Offshore-Windparks, Orsted, verlieren allesamt rund zehn Prozent. Anleger fragen sich nun, ob dies nur eine Verschnaufpause nach den Kursgewinnen der vergangenen Monate oder das Ende der Rallye ist.
Für Ernüchterung in der Branche sorgen schwache Zahlen zum Windkraft-Ausbau in Deutschland vom Dienstag. So kamen 2020 laut Zahlen der Deutschen WindGuard nur 420 Windanlagen an Land mit einer Leistung von 1,43 Gigawatt neu dazu. Das sind zwar 46 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Branche spricht dennoch von einem Schneckentempo beim Ausbau. Von Seiten der Politik müsse mehr getan werden.
Die Probleme in Deutschland sind allerdings lange bekannt. Verantwortlich für den Kurssturz sind die Zahlen nicht. Vielmehr lässt sich ein branchenübergreifender Abverkauf bei Green-Tech-Aktien feststellen. Egal, ob Wasserstoff-Pure-Player, Windaktien oder Solartitel – durch die Bank verlieren die Papiere massiv. Doch Anleger sollten deshalb nicht in Panik geraten. In den vergangenen Wochen waren viele Aktien heiß gelaufen, eine Korrektur ist da nicht ungesund – solange sich der Abverkauf in Grenzen hält.
Anleger sollten die Ruhe bewahren. An den guten Aussichten für die Windbranche hat sich nichts geändert. Mit Joe Biden als US-Präsident sollte es vielmehr noch weitere Impulse geben. DER AKTIONÄR rechnet deshalb damit, dass der heutige Abverkauf schnell wieder Geschichte ist. Nordex, Vestas und Orsted bleiben auf der Empfehlungsliste.