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Nintendo: Aktie unter Druck trotz phänomenaler Zahlen

Nintendo: Aktie unter Druck trotz phänomenaler Zahlen
Foto: Nintendo
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08.05.2021 ‧ Robin Balke

Nach Activision Blizzard hat nun mit Nintendo, eine weitere Gaming-Empfehlung des AKTIONÄR starke Zahlen veröffentlicht. Denn im vergangenen Fiskaljahr 2020 (bis Ende März) konnten die Japaner trotz oder eher aufgrund der Corona-Pandemie die Analystenschätzungen in den Schatten stellen.

Grandioses Wachstum

Durch Ausgangsbeschränkungen und den dadurch anhaltenden Gaming-Trend erwirtschaftete Nintendo im abgelaufenen Geschäftsjahr Rekordgewinne von 640 Milliarden Yen (umgerechnet 4,86 Milliarden Euro). Damit übertraf der Konsolenhersteller das Vorjahresergebnis um mehr als 82 Prozent. Auch die Erlöse konnten erheblich gesteigert werden und wuchsen um 34 Prozent auf 1,76 Billionen Yen (rund 13 Milliarden Euro) an.

Flaggschiff – Switch

Der Erfolg des Unternehmens spiegelt sich vor allem an der neusten Konsolengeneration wider, der Nintendo Switch. Gerade in den Wintermonaten konnte die Konsole mit ihrer Portabilität und dem umfangreichen Spielerepertoire viele neue Gaming-Fans für sich gewinnen.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 28,8 Millionen Geräte verkauft, 37,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Softwareverkäufe gingen durch die Decke. So wurden allein im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr als 230 Millionen Spiele verkauft, ein Anstieg von 36,9 Prozent. Insgesamt hat Nintendo mit diesem fabelhaften Ergebnis nun mehr als eine halbe Milliarde Switchspiele verkauft.

Das Unternehmen nannte als einen Hauptgrund des Erfolges der Switch ihr Jahreshighlight – Animal Crossing: New Horizons. Allein dieser Titel wurde mehr als 20 Millionen Mal verkauft und ist somit das umsatzstärkste Spiel Nintendos im Fiskaljahr 2020.

Digitaler Vertrieb – ein neuer Horizont?

Der Verkauf von Software über ausschließlich digitale Wege wird immer wichtiger für das japanische Unternehmen. So trugen digitale Verkäufe und Transaktionen 344 Milliarden Yen (2,6 Milliarden Euro) zum Gesamtumsatz bei. Mit einem Wachstum im Vergleich zum Vorjahr von 69 Prozent, machen diese Vertriebswege bereits 43 Prozent aller Verkäufe aus und könnten zukünftig immer wichtiger für Nintendo werden. Ein attraktiver Trend, denn gegenüber physischen Verkäufen bieten die Download-Games eine höhere Gewinnmarge.

Weg von der Konsole

Nintendo konnte im letzten Jahr auch andere Plattformen für sich gewinnen und breitete sich auf dem Smartphone-Markt aus. Mittlerweile macht dieser Markt 57 Milliarden Yen aus, umgerechnet 433 Millionen Euro. Mit einem Wachstum im Vergleich zum Vorjahr von „nur“ 11,3 Prozent sieht das Unternehmen hier noch viel Potenzial nach oben und kündigte weitere Neuerscheinungen für das kommende Jahr an.

Pessimistische Prognose

Nintendo konnte so enorm wie fast kein anderer Gaming-Konzern von dem Corona-Lockdown profitieren, da die Lebensdauer der Switch deutlich verlängert und ihr Spielerpotenzial erhöht wurde. Nach leichten Anlaufschwierigkeiten und Engpässen in der Lieferkette für die Konsole, konnte das Unternehmen die “Stay-at-home"-Politik für sich nutzen.

Impfungen und niedrige Infektionszahlen veranlassen das japanische Unternehmen jedoch dazu, eine eher pessimistische Prognose für das kommende Jahr auszugeben. Es wird ein Rückgang des Umsatzes um neun Prozent (1,6 Billionen Yen – 12 Milliarden Euro) und 22 Prozent weniger Gewinn (500 Milliarden Yen – 3,8 Milliarden Euro) erwartet.

Diese Neuigkeiten stimmen viele Anleger trotz überragender Zahlen negativ - und diese verhaltene Prognose spiegelt sich auch in der Nintendo-Aktie wider, welche seit der Veröffentlichung des Berichtes am Donnerstag leichte Kursverluste verzeichnet. 

Nintendo (WKN: 905551)

Nintendo ist schon seit langem auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR und bleibt dort auch. Großartige Wachstumszahlen und weiterhin überzeugende Titel lassen aktuell keinen Anlegerwunsch offen.

DER AKTIONÄR lässt sich nicht von den pessimistischen Aussichten beirren, insbesondere da die Geschäftsführung dafür bekannt ist konservativ zu prognostizieren, und setzt weiterhin langfristig auf die Nintendo-Aktie. 

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